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Joe Dantes "The Howling" und Landis "American Werewolf" zählen zu den Höhepunkten im breit gefächerten Angebot des Films über Werwölfe. "The Howling" zog sechs Sequels nach sich, alle verbunden durch eine Gemeinsamkeit, denn die Novelle dazu schrieb stets Gary Brandner. Regisseur Philippe Mora (Das Engelsgesicht, Die Brut des Adlers) setzte schon den Vorgänger "Das Tier II" in Szene. Zu "Howling III: The Marsupials" schrieb er auch das Drehbuch, heraus kam ein Tiefpunkt in seiner Filmographie. Mora schmiss danach das Handtuch und wandte sich von der "Howling"-Reihe ab.

Prof. Harry Beckmeyer (Barry Otto) soll der Existenz von Werwölfen in Australien auf den Grund gehen. Mit seinem Kollegen Prof. Sharp (Ralph Cotterill) stößt er im Krankehaus auf Jerboa (Imogen Annesley), deren Körper starke Mutationen aufweist. Ihrer Geschichte zufolge, stammt sie aus dem kleinen Nest "Flow" (Wolf rückwärts gelesen), dort soll eine ganze Kolonie von Werwölfen leben, unter Leitung ihres Stiefvaters Thylo (Max Fairchild). Auch ist Jerboa schwanger von ihrem neuen Freund Donny Martin (Lee Biolos). Als die Regierung zur Jagd auf die Wolfsmenschen bläst, wechseln Harry und Donny die Seiten. Von nun an stehen auch sie auf der Abschussliste, denn es gilt die neue Spezies ganz zu vernichten.

Dieses zweite Sequel kommt extrem trashig daher, kurbelt aber nicht den üblichen Werwolf-Plot herunter. Die typischen Elemente wie der Vollmond oder Silberkugeln haben hier ausgedient. Und eigentlich darf man hier nicht von Werwölfen sprechen, denn den Ursprung bildet ein tasmanischer Wolf, der vor geraumer Zeit vom Mensch ausgerottet wurde. Doch sein böser Geist sorgte für eine neue Spezies, bestehend aus Wolf und Mensch. Ganz dubios wird es bei den Kinder, denn die wachsen in einer Art Beutel auf, der sich wie beim Känguru am Buch der Mutter befindet. Und alles was der Mensch nicht kennt, was eine Gefahr bedeuten könnte, wird rigoros ausgerottet. Hier bringt Jerboa durch ihre Flucht aus der Kolonie ihresgleich in Gefahr. Sie verknallt sich Hals über Kopf in den Regieassistenten Donny. Über Verhütung wird nicht nachgedacht und schnell ist der Braten in die Röhre geschoben, Donny konnte ja nicht ahnen, dass seine neue Flamme sich in eine reißende Bestie verwandeln kann. Sie landet im Krankenhaus, wo ihr Harry und Sharp auf die Spur kommen. Doch Jerboas Schwestern, die sich als Nonnen verkleiden, holen sie aus dem Krankenhaus zurück nach "Flow". Donny will seine große Liebe zurück und macht sich entgegen gesetzt aller Ratschläge allein auf den Weg, um Jerboa zu suchen. Und Beckmeyer droht ungefähr das Selbe. Denn der verliebt sich in die russiche Tänzerin Olga Gorki (Dasha Blahova), doch die ist auch ein Wolfsmensch. Natürlich beginnt Beckmeyer nun seine Prinzipien über Bord zu schmeissen und will die vom aussterben bedrohte Spezies retten.

Das Ganze klingt nicht mal annähernd interessant und ist noch viel liebloser in Szene gesetzt. Mit seinen knapp hundert Minuten Laufzeit ist "Howling III" viel zu lang geraten. Wer nicht schon im ersten drittel abschaltet, kommt immerhin in den Genuss von ein paar brauchbaren Effekten. Die Verwandlungen sind leider alles andere als gruselig ung gut gemacht, die Werwölfe sehen lächerlich aus und sind daher kaum zu sehen. Für Kunstblut scheint kein Geld mehr dagewesen zu sein, denn die Tötungen geschehen fast alle Off und die wenigen Biss der Wölfe sind nie richtig zu sehen, oder schnell geschnitten. Stets um ereignislosigkeit bemüht, nervt Mora den Zuschauer mit endlosen, sowie völlig plumpen Dialogen. In keiner Szene will Spannung aufkommen und jegliche Ansätze werden durch die schlechte Regie und die grottenschlechten Darsteller erstickt. Komischerweise ist der Score wirklich gut geworden. Aber zum Beispiel, hätte man die letzten zehn Minuten ganz weglassen können, genauso wie den bösen Geist, welcher noch in den Körper von Thylo schlüpft und einigen Jägern das Fürchten lehrt.

Der Werwolf-Mythos wird neu durchleuchtet, leider auf eine extrem trashige- und langweilige Art. Die miesen Dialoge und die schlechten Darsteller geben "Howling III" den Rest, dem es auch durchgehend an Spannung mangelt. Vereinzelt ordentliche Effekte und ein guter Score können da nichts mehr retten. Nach "Das Tier II" geht es hier nochmal drastisch bergab.

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