Perfection (hier noch Rejection, der Name wurde erst später gegründet) im Jahre 1889: In der hiesigen Silbermine verschwinden mir nichts Dir nichts Arbeiter, ein Überlebender (Brent Roam) erzählt sogar, dass die Arbeiter gefressen worden sein sollen. Der wohlhabende Hiram Gummer (Michael Gross), Besitzer der Mine, kommt im Örtchen vorbei, um nach dem Rechten zu sehen. Mit ein paar Cowboys losgezogen, bemerkt er schnell, dass die Kacke am dampfen ist. Fleischfressende Kreaturen verschlemmen seine Mannschaft. Hiram heuert einen Söldner an, um die Raketenwürmer zu vernichten.
Hier hat man jetzt entgültig die Karre gegen die Wand gefahren. Nicht weil der Film schlecht wäre, sondern einfach weil man die falsche Richtung gewählt hat. Hauptdarsteller Michael Gross, der in allen vier Teilen mitspielt, mimt hier den Ur-Großvater seines Ausgangscharakter´s Burt Gummer, der komplett durchgeknallte Waffen-Narr, den wir so lieben gelernt haben. Leider hat Opi nichts mehr mit seinem Ausgangscharakter gemeinsam : Hiram ist ein eingebildeter Snob, der Waffen verabscheut, auf das normale Fußvolk herabschaut (und trotzdem dabei sympathisch wirkt). Die ganze Zeit sitzt man im Sessel und schreit förmlich:" Burt, schnapp Dir endlich die Wumme!" aber nix geht. Nicht, dass der Charakter ihm nicht stehen würde, aber dadurch gehen der meiste Wortwitz und die durchgeknallte Action der vorangegangen Teile komplett verloren. Man kann Tremors 4 höchstens noch als nette Familienunterhaltung bezeichnen.
Den Buddy-Part (wie es in der Serie üblich ist) erfüllt Brent Roam ganz gut, auch wenn er aussieht, als wäre er komplett zugesoffen aus dem "Titty Twister" (FDTD) für´s Cast aufgegabelt worden - sympathisch wirkt er auf jeden Fall (auch wenn er keine Akzente setzen kann). Wie der Rest vom Schützenfest.
Als völlig verschenkt kann man die Rolle von Billy Drago (der angeheuerte Söldner) sehen, seinen Höhepunkt erreicht er schon anfangs mit dem Fangen eines Apfels und danach verkörpert er auch nur noch einen wertlosen Sprücheklopfer bzw. Fraß für die Würmer.
Im Bezug auf die Monster bezog man sich wieder auf die Ur-Viecher, bodenständige Shriekers oder Arschknaller, die durch die Lüfte fliegen, kommen nicht vor.
So, nun dümpelt der Film so vor sich hin, der Wortwitz fehlt (auch wenn er nicht völlig verloren gegangen ist), man fiebert als Zuschauer zwar mit, aber dennoch fehlt das gewisse Etwas. Im Finale lässt Regisseur Wilson es ordentlich krachen, Hiram findet schließlich doch Gefallen an Waffen und bringt "nette" Wummen mit nach Rejection. Negativ stößt auf, dass die Würmer im Finale förmlich betteln für kalt gemacht zu werden, so dummbeutelmäßig stellen die sich dran. Nach der Intelligenz, die die Graboiden in den anderen Teilen an den Tag gelegt haben, müsste das Dorf normalerweise dem Erdboden gleichgemacht werden.
Im Gesamten gesehen haben wir immer noch nette Monster-Familien-Unterhaltung, aber eindeutig der schwächste Teil der "Im Land der Raketenwürmer"-Reihe. Sozusagen stellt "Tremors 4" eine Hommage an die Hommage dar. Aber leider mit zu wenig Pfiff.
6/10