Review

Tasche ohne Boden

Der neue waschechte Horrorfilm „Bagman“ von Colm McCarthy („The Girl With All The Gifts“) erzählt in bester Ikonenmanier von einer düsteren Legende, die sich kleine Kinder schnappen und in ihre Ledertasche packen soll… Was natürlich zum Alptraum für einen Vater wird…

Der Reißverschluss ist das Letzte, was du hörst…

Nachdem der Regisseur bisher seinen Genrestoffen immer durchaus ein paar Ebenen mehr abknöpfen konnte als der Durchschnitt dieser Zunft, lässt McCarthy hier wahrlich keine allzu besondere Katze aus dem Sack. Vielmehr gibt’s simpelste Creepypasta a la Slender-, Tall- oder Bullshitman. Das Monsterdesign samt Ledertasche ist okay. Die Laufzeit übertreibt es nicht. Durch Rückblicke kommt etwas Stephen King-Flair auf und man bekommt fast zwei Handlungsstränge zum Preis von einem. Und es gibt zugegeben ein paar gruselige Momente. Als Elter ist die Angst sein Kind gestohlen zu bekommen natürlich auch sehr gut nachvollziehbar. Doch durch eine ärgerlich halbgare Familienchemie, etliche billigere Jumpscares und eine irgendwie auffällig auf der Stelle tretende Geschichte mit sich immer wieder davonstehlenden Alpträumen, Fake Outs und allgemeiner Redundanz, will der Funke nie richtig überspringen. Das ist Grusel-Fast Food. Das hätte auch ein Spin Off des Conjuringverse sein können, mit allem Pro aber fast mehr Contra. Und so wird dieser Taschenträger von mir nur einen Kaugummi als Trinkgeld bekommen… 

Fazit: grundsolider Grusler über einen düsteren Typen mit 'ner leeren Tasche… Kann sich ja jeder sein Zeug zu denken :D… Geht klar, kein Star. 

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