Review

ANTROPOPHAGUS ist ein absoluter Klassiker des Splatterfilms, auch wenn die "Legende", die diesem Film vorauseilt, ihrer selbst nicht gerecht wird.

Eine Touristengruppe legt mit dem Boot an einer Insel an. Bald müssen sie feststellen, dass die ganze Insel menschenleer und wie ausgestorben ist. Sie treffen lediglich auf ein blindes Mädchen in panischer Angst. Diese erzählt von einem schrecklichen "Monster", das alle Bewohner der Insel umgebracht hat. Erst schenkt die Gruppe dem Mädchen keinen Glauben und meint ein Wahnsinniger treibe hier sein Unwesen. Doch die Wahrheit sieht noch viel schlimmer aus....

Ich könnte mir vorstellen, dass der Film tatsächlich spannend wäre, wenn man nur soviel von der Handlung wissen würde. Die Auflösung würde vielleicht tatsächlich überraschen und schockieren.

----Achtung: SPOILER!----
Wenn man aber bereits im vornherein weiß, dass hier ein durchgeknallter Kannibale sein Unwesen treibt (was aber leider schon der Titel verrät), wartet man die ganze Zeit nur darauf, dass dieser in Erscheinung oder besser in Aktion tritt ....
... Leider dauert das aber gewaltig!
----SPOILER Ende----

Im Großen und Ganzen ist ANTROPOPHAGUS ein unheimlich schlechter Film, wie man ihn selten zu Gesicht bekommt.
Die Story ist mies, hat viele Sinnlücken und ist unglücklich umgesetzt. Die Schauspieler sind unterste Kajüte und die deutsche Synchro ist unbeschreiblich beschissen und lächerlich. Am schlimmsten aber ist, dass der Film sowas von strunzlangweilig ist und als Schlafmittel durchgehen könnte. Die ewiglange Sequenz, in der die Touristengruppe auf der Insel rumläuft und nach einer Erklärung für das Verschwinden der Inselbewohner sucht, zieht sich unglaublich in die Länge und auch unser "Titelheld" lässt sich enorm viel Zeit, um in Erscheinung zu treten.
Wer also keine Geduld und kein Faible für "antike" Trash- und Splatterstreifen mitbringt, wird in ANTROPOPHAGUS wohl einen der schlechtesten Filme finden, die er oder sie jemals gesehen hat.

Für alle anderen gibt's hier allerdings wirklich noch was zu bestaunen:
die Splatter-Effekte wirken zwar, wie der gesamte Film, recht billig, sind aber wohl das einzige, bei was man sich hier echt Mühe gegeben hat.
ANTROPOPHAGUS ist ja bekannt für seine ominöse Fötus-Szene (einer Schwangeren wird der Fötus aus dem Leib gerissen und danach verspeist). Diese wirkt zwar krass und krank, ist aber sehr unblutig, schlecht gemacht (man sieht lediglich einen faustgroßen Schleimbatzen, der wohl die Plazenta darstellen soll) und lebt hauptsächlich von ihrem Ekelfaktor.
Weitaus brutaler geht's dann, wenn auch nur kurz, gegen Ende zur Sache.

----SPOILER!----
Dem Kannibalen wird mit der Spitzhacke der Bauch aufgerissen, wonach seine Eingeweide beginnen herauszuquellen. Der "Man-Eater" packt daraufhin seine Innereien und fängt an diese zu fressen.
----SPOILER Ende----

Auch wenn der Film nur eine handvoll guter, brutaler, aber sehr kurzer Splatter-Szenen bietet, diese haben's einfach voll in sich und haben einen hohen Ekel-, vor allem aber Kultfaktor.
Den Rest kann man aber getrost vergessen.

Mein Fazit also: sehr trashiger Splatter-Klassiker mit einigen kranken Einfällen, aber auch voller unerträglicher Langeweile.
Splatterfans dürften aber darüber hinwegsehen.

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