Review

2010 endete mit einem Splatterfilm, 2011 beginnt mit einem – und was für einem! Der berüchtigtste Horror-Trash aus dem Jahre 1980 kommt aus Italien. Zu einer Zeit, als es schick war, die Kinoleinwände mit Blut und Gedärmen einzusauen … und die Bundesprüfstellen fern waren.
MAN-EATER genießt einen Ruf, der auch heute noch die Lager der Horrorfans teilt. Für die einen ist er langweiliger Billigschund, für die anderen ein atmosphärischer Streifen mit (heute wie damals) 2 – 3 Billig-Splatterszenen, die im Film nicht so widerwärtig sind wie in oftmals geschriebenen Abhandlungen.
Dass die "Fötusszene" krank ist, braucht man nicht zu erwähnen – dass sie aber billigst inszeniert wurde schon.
Auch die legendäre Schluss-Szene liest sich scheußlicher, als sie dargestellt wurde. Sicherlich ist der Film durch diese zwei legendären Sequenzen für alle Ewigkeiten in der „Ecke für verbotene Widerwärtigkeiten“ zu finden. Da bringt es auch nichts, die Storyline auf eine 16er FSK runterzukürzen. Man beraubt ja auch nicht PSYCHO um die Duschszene – und ich setze hiermit NICHT die beiden Filme auf eine Stufe. Ich erwähne das nur, um nicht falsch verstanden zu werden. MAN-EATER ist schauerlich … und manchmal schauerlich billig in der Umsetzung. Ebenso kann einem heute die musikalische Untermalung auf den Geist gehen. Damals war sie sicherlich hipp.

Fazit: Zu recht berüchtigt wegen einiger (schlecht getrickster) Abartigkeiten. Der richtige Bringer im Genre war er weder gestern noch heute. Aber wegzudenken ist er in der Splatterfilm-Landschaft eh nicht mehr. Also was soll‘s – für einen Aufreger ist er immer noch gut! Und das war doch schon immer die erste Aufgabe von Splatterfilmen: die Provokation.

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