iHaveCNit: Der Spitzname (2024) – Sönke Wortmann – Constantin Film
Deutscher Kinostart: 19.12.2024
gesehen am 25.12.2024
Kinopolis Main-Taunus-Zentrum – Kino 3 – Reihe 9, Platz 16 – 20:00 Uhr
Im Rahmen des deutschen Trends, internationale beziehungsweise europäische Film- und Theateradaptionen als Filme fürs deutsche Kino und das deutsche Publikum zu adaptieren war unter anderem Regisseur Sönke Wortmann 2018 mit „Der Vorname“ einer der wohl wichtigsten, aktuellen Treiber dieses Trends, indem er das verfilmte, französische Theaterstück „Le Prenom“ auf die Leinwand gebracht hat und dabei bekannte etablierte Namen wie Iris Berben, Christoph Maria Herbst, Florian David Fitz, Janina Uhse, Caroline Peters und Justus von Dohnanyi für das Ensemble gewinnen konnte. Bemerkenswert, mit welchem Selbstbewusstsein man nun nach dem 2022 erschienen „Der Nachname“ auch noch ganz frisch mit „Der Spitzname“ die zweite Fortsetzung in die Kinos bringt.
Anna und Thomas wollen vor der malerischen Kulisse Tirols heiraten. Anna ist mittlerweile bekannte Schauspielerin geworden und Thomas könnte eine wichtige Position in der Immobilienfirma einnehmen, sollte er das Sensitivity-Programm erfolgreich absolvieren. Thomas Schwester Elisabeth hat ihre Stelle als Lehrerin reduziert und handelt heimlich mit Bitcoins, während Stephan nach seiner Tätigkeit als Professor nun erfolglos an seinem Buch brütet. Elisabeths und Thomas Mutter Dorothea hat sich ein wenig von Rene entfremdet, der scheinbar zu sehr in der Rolle als Zwillingsvater aufgeht. Noch ahnt niemand, dass diverse Konflikte dafür sorgen, dass die geplante Hochzeit nicht wie geplant laufen wird.
Auch wenn der Film vor einer tatsächlich sehr malerischen Kulisse in Tirol und dem durchaus filmreifen Gradonna Mountain Resort in Kals am Großklockner gedreht worden ist und einige unterhaltsame Momente sowie ein eingespieltes Ensemble zu bieten hat, so ist der Film eher einer Berg- und Talfahrt gleichzusetzen. Mit zum Teil oberflächlichen und banalen Konflikten sowie zum Teil aufgezwungen wirkenden gesellschaftskritischen Themen und Kommentaren, die dazu noch sehr an der Oberfläche kratzen spielt der Film sein Potential nicht aus und bietet keine emotionale, tragische und dramatische Fallhöhe an, weil er natürlich wie so viele deutsche Komödien seiner Art sehr auf einer Wohlfühlebene endet. Und damit wirkt „Der Spitzname“ genau wie ein Spitzname, den jemand haben könnte, aber bei dem man nur sehr selten genannt wird, womit er eigentlich unnötig und überflüssig sein könnte. Aber ich kann mir gut vorstellen, dass mit diesem etablierten Konzept durchaus noch weitere Filme produziert und ins Kino gebracht werden können.
„Der Spitzname“ - My First Look – 5/10 Punkte