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Claude und sein alter Freund Francis, zwei schon etwas betagte Bauern, leben am Rande eines kleinen Dorfes und genießen ihren Lebensabend. Wenn sie nicht gerade die nach ihrem Geheimrezept selbstgebraute, köstliche Kohlsuppe in sich hineinlöffeln, gönnen sie sich ein Fläschchen guten Rotwein. Ihr idyllisches Landleben wird plötzlich von einem außergewöhnlichen Ereignis zerstört: eine fliegende Untertasse landet eines Nachts auf dem Feld und ihr entsteigt eine merkwürdige Gestalt, die Claude einen Besuch abstattet. Von nun an hat Claude jede Nacht außerirdischen Besuch, und er kommt kaum nach mit dem Kochen der Suppe, nach der die Wesen vom anderen Stern ganz verrückt sind. Da Claude niemandem etwas von seinen nächtlichen Abenteuern erzählt, kursieren im Dorf schon die merkwürdigsten Gerüchte. Auch sein alter Freund Francis glaubt schon wahnsinnig geworden zu sein, weil er ständig fliegende Untertassen sieht...

“Kann man denn nicht einmal einen fahren lassen, ohne dass gleich ein Marsmensch vom Himmel fällt?“
Ohne große stilistische Raffinesse, die aber auch nicht nötig wäre, wird uns reinster Klamauk, skurrilste Situationen, gewürzt mit allerlei dummen Sprüchen, vorgesetzt. Eine Lächerlichkeit jagt die nächste, und auch wenn man nach den ersten Minuten nicht mehr an Steigerung glauben mag, er schafft es tatsächlich, immer blöder zu werden.
Nüchtern ist das ja kaum zu ertragen, aber in der richtigen Stimmung, oder gar betrunken ist es ein kleines Fest, „Buckelchen“ und Claude beim Saufen, Fressen und Furzen zuzusehen. Denn dezent niveauvoller, als letzter Satz es vermuten lässt, ist es dann doch noch. Denn nach einer gewissen Laufzeit kommt ein zweiter Aspekt des Films zum Vorschein: Und der ist seltsam tragisch.
Denn zwischen den Slapstick-Absätzen gibt es immer wieder ruhigere, wenig humorvolle Passagen, in denen Claude (Louis) den Außerirdischen emotional und charakterlich „erzieht“, denn dieser kommt aus einer perfekt rationalisierten, emotionslosen Welt. Nach und nach dringt er immer weiter zu ihm vor. Somit ist der Film auch eine Parabel gegen die Entmenschlichung.
Später gibt es noch weitere solche Szenen, die ich aber hier nicht vor mich hinspoilern möchte (Stichwort: Seine Frau - die Passage war nun wirklich seltsam).
Das Fehlen von innovativer Kamera, ausgefeilter Regie, guten Spezialeffekten oder akustischer Perfektion kann man dem Film kaum negativ anrechnen, denn seine bedingungslosen niveaulosen Klamauk-Eskapaden benötigen keinerlei stilistische Untermahlung. Die ernsteren Passagen sind zwar ebenfalls wunderbar darin untergebracht, allerdings stören sie manchmal, sofern man eher einen hirnlosen Abend mit Freunden verbringen will. Dann sollte man andere Werke vorziehen.
Die Musik ist wiederum einen oder mehrere Lacher wert, allerdings passt sie trotzdem.

Fazit: Für seine Zeit ordinär und blödsinnig - aber das ist schließlich der Humor Louis de Funès. Lustig ist es allemal - solange man auf Klamauk steht. Dazu kommen auch weniger humoristische Szenen, die zwar eigentlich ins Bild passen, jedoch für die Bierrunde den Spaß etwas vermindern. Vor allem mit dem Auftauchen von Claudes Frau gibt es manchmal Passagen, die eigentlich im falschen Film stecken - oder zumindest negativ mit Bier korrelieren (Je mehr Bier, desto störender diese Szenen). Dadurch manchmal ein wenig seltsam, der Film. Trotzdem solide 7/10, da an sich gute Unterhaltung.

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