Meine Reviews:
Vorab, wie mit einem Mod per PN besprochen: Die Urheberrechte dieses Textes bleiben einzig bei mir. Sollten Änderungen vorgenommen werden (müssen), bitte eine Info an mich.
Für mein Review setze ich eine milde SPOILERWARNUNG. Gemäß der IMDB gibt es eine um fünf Szenen bzw. 25 Minuten längere Version. Ich bespreche & bewerte die Kinofassung.
„Weihnachten kommt dieses Jahr früher.“
Aller guten Dinge sind bekanntlich drei. Somit inszeniert der Regisseur Damien Leone nach Terrifier (2016) & Terrifier 2 (2022) – Reviews oben verlinkt – für 2 Mio.-$-Budget (8x so viel wie für Teil 2) einen weiteren blutig-brutalen Horrorfilm. In diesem schreitet der stumme Art, der Clown, (David Howard Thornton) in gewohnter Manier knapp zwei Stunden lang zur mörderischen Tat. Nun zu Weihnachten angesiedelt, was die Veröffentlichung an Halloween etwas merkwürdig anmuten lässt; aber wer will schon kleinlich werden :D In
Terrifier 3 (2024)
kehrt neben dem fiesen Killer seine Gehilfin (Samantha Scaffidi) zurück und es gibt auch ein Wiedersehen mit Sienna (Lauren LaVera) & Jonathan (Elliott Fullam). Bis die beiden Überlebenden auf ihre beiden Kontrahenten treffen, dauert es im Film allerdings (-> Deutscher Trailer). Vorher verlieren rund 20 Menschen On- / Off-Screen sehr voyeuristisch-bestialisch ihr Leben (Hammer, Messer, Knarre, Bombe usw.). Dies geschieht nicht unbedingt weniger gewalttätig als beim direkten Vorgänger und immer noch ohne Jugendfreigabe (FSK ab 18). International hagelte es die Höchst- & Erwachsenenfreigaben (selbst in Frankreich, Italien & Norwegen) sowie das Unrated in den USA.
Allerdings wird das Augenmerk fast ausschließlich auf Sadismus sowie Ekelszenen gelegt. Zu den Opfern wir keinerlei Bezug, Sympathie oder sonstige Verbindung aufgebaut. Wenn dann ein gefesselter Weihnachtsmann via Trockeneis (?!) aus dem Feuerlöscher seine Einzelteile eingefroren und im Anschluss mit einem Hammer abgeschlagen bekommt, ist das eine harte Szene, aber Santa ist nur Kanonenfutter auf dem Weg zum Grande Finale. Darunter leidet der Unterhaltungsfaktor, man fiebert weniger mit und das Geschehen wirkt auf Dauer (im Mittelteil) eher oder etwas ermüdend-eintönig. Das freakig-innovative bleibt leider auf der Strecke und Art bleibt erstmals blass - schade. Das liegt aus meiner Sicht vor allem daran, dass der Witz & schwarze Humor von Art fehlt. Gerade die Soundkulisse steuert diesen Schwächen entgegen und sorgt für eine atmosphärische Grundstimmung.
„Wieso sollte er zurückkommen?“ (...) „Es ist noch nicht vorbei“
Ich mag den fiesen Art mit seiner schwarzhumorigen Art trotzdem (kleiner Wortwitz). Die Idee einige der überlebenden Opfer der ersten beiden Filme zurückkehren zu lassen, ist in Punkto Sympathiebonus durchdacht und geht voll auf. Man merkt, dass der Film auf das Aufeinandertreffen der Vier hinsteuert. Die Frage ist nur, ob es ein klassischer Endkampf oder ein Final Girl werden wird. Denn eins ist gewiss: Man weiß nie, wer überleben wird; außer Art, der war zumindest bislang unsterblich und selbst Köpfen half nicht... Jedenfalls ist das Ende - also etwa 25 Minuten sehr gelungen. Hier macht man auch wieder alles richtig (Spannung, Sympathien, Chancenverteilung, Gewalt u. v. m.) - mehr verrate ich hierzu absichtlich nicht! Alle Effekte im Film sehen wie gewohnt top aus - handgemachtes ist echt schick-schauerlich.
Dazwischen sind weitere Ideen eingebettet. Kleine Details, die das Horrorfilmfanherz höher schlagen lassen. Beispielsweise mimt Tom Savini kurz den interviewten Passanten und ein Buch zum Kurzfilm / Vorgänger The 9th Circle (2008) wird gelesen. Die Dusch- sowie Tür-Durchschlagszenen sind gelungene Anspielungen an Psycho (1960), Shining (1980) sowie Scarface (1983) und wenn meine Fantasie nicht zu sehr mit mir durchgeht, ähnelt das "Spukhaus" passenderweise dem aus Es - Kapital 2 (2019). Ob man diese etwas sehr auf Tabubruch fokussierten Szenen (Tod von Kindern / Verstümmlung von Genitalien) unbedingt "braucht", sei mal dahingestellt. Fairerweise muss man aber sagen, dass die Kinder-Tod-Szenen meist zu den Off-Szenen zählen - so viel Anstand war da. Die Zeit von A Serbian Film (2010) oder The Human Centipede 2 (2011) und deren Tabubruch-Szenen (im On-Screen) ist Gott sei Dank vorbei.
„Wer ist denn dieser Typ? Er hat meinem Kind Angst gemacht“
Qualität -> 08 von 10 Punkten
Unterhaltungsfaktor -> 6,5 von 10 Punkten
Kult(-potential) des Killers -> 05 von 10 Punkten (2/3 des Films) / 10 von 10 Punkten (1/3 des Films)
Gesamtwertung -> 07 von 10 Punkten
PS: Nachdem Tiberius Film nun erneut die ungekürzte Version ohne Beanstandungen durch die FSK-Prüfung bekommen hat, hoffe ich sehr, dass dieses Mal auch im Heimkino erscheint. Bei Terrifier 2 wurde eine um rund 3 Minuten zensierte Fassung herausgebracht, damit Nameless Media exklusiv geführte 100 Mediabooks veröffentlichen konnte…
„Er ist der berühmteste Serienkiller seit Jack the Ripper...“