Es weihnachtet sehr beim Terrifier. Die dritte Schlachtplatte um den Killerclown Art ist mit bunten Lichtern und bittersüßem Zuckerguss durchzogen, wonach Beiträge wie „Bad Santa“ wie harmloser Kindergeburtstag anmuten.
Nachdem sie den Terror um den Clown Art überlebte, kommt Sienna nach einem Aufenthalt in der Psychiatrie bei Onkel und Tante unter und knüpft sogleich eine herzliche Verbindung zu ihrer Cousine Gabbie. Doch kurz vor Weihnachten befällt auch Clown Art eine gewisse festliche Stimmung und nimmt das Fest der Liebe zum Anlass, in weihnachtlichen Verkleidungen ein blutiges Treiben in Miles County zu veranstalten…
Nach 2016 und 2022 meldet sich Autor und Regisseur Damien Leone wieder zurück und begibt sich auf eine weihnachtliche Reise, die allen Festtagshassern durchweg entgegen kommen dürfte. Bereits der Einstieg, einige Jahre zuvor an Weihnachten, unterstreicht das kompromisslose Vorgehen des Schlächters, der bei einem Überfall auf eine vierköpfige Familie keine Gefangenen macht. Es gibt sogar ein paar Brocken Background und mit der entstellten Vicky eine Helferin, die zwischenzeitlich ebenfalls mordet und im Gegensatz zu Art auch mal ein paar Sätze hervorbringt.
Konzipiert ist das Treiben mit zwei parallel ablaufenden Handlungssträngen, die gegen Finale selbstredend aufeinander treffen. Während Sienna und ihre Traumabewältigung mit bösen Vorahnungen und Kindheitserinnerungen verknüpft werden, bereitet sich Art mit rotem Kostüm und Sonnenbrille darauf vor, auch mal einen Weihnachtsmann zu vertreten. In einer Bar knüpft er gar kurzzeitig soziale Kontakte, welche natürlich unsanft aufgelöst werden. Die Splattereinlagen sind über die Laufzeit gut verteilt und neben Axt, Kettensäge und spitzen Gegenständen kommt eine Form von Kältespray zum Einsatz, welche nach intensiver Anwendung mal ganz andere Wunden mit einem Hammer verursacht, - eben passend zur kalten Jahreszeit.
Die nahezu durchweg handgemachten Effekte bilden den gewohnten Fokus in Sachen Schauwerte. Es gibt unzählige tiefe Wunden durch Axthiebe, auch mal blutige Einschüsse per Revolver, eine Kettensäge lässt sich durchaus rektal ansetzen und nicht selten fliegen abgetrennte Körperteile in der blutigen Gegend herum. Während sich die Effekte durch die Bank sehen lassen können, liegt ein besonderes Augenmerk beim exzellenten Make-up, welches per zwei, drei Modellierungen angemessen (un)saubere Arbeit leistet.
Was das Treiben besonders auszeichnet, ist der abgrundtief böse Sarkasmus in Kombination mit weihnachtlicher Umgebung, während Art selbst immer wieder für makabere Situationskomik sorgt und mit ausladender Gestik und schriller Mimik trockene Kommentare abgibt. Vielleicht überschreitet man mit dem Öffnen eines Paketes in einem speziellen Umfeld ein wenig die Grenze des moralisch erträglichen, doch anderweitig wird eben konsequent alles aus den Angeln gehoben, was Weihnachten im vermeintlich positiven Sinne auszeichnet.
Der teils minimalistisch gehaltene Score mit einigen markanten Sequenzen zählt ebenso zur Stärke wie die detailreiche Ausstattung, die beileibe nicht auf ein geringes Budget schließen lässt. Darstellerisch ist nichts auszusetzen und während sich die Spannung zwar in Grenzen hält und die Laufzeit mit rund 125 Minuten ein wenig zu üppig ausfällt, punkten hier vor allem die einnehmende Atmosphäre und das einmal mehr garstige Treiben eines boshaften Clowns, der für Teil vier bereits in den Startlöchern steht.
Knapp
8 von 10