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„Trixie“ ist eine biologische Waffe der amerikanischen Regierung. Blöderweise stürzt ein Flugzeug mit der Waffe nahe der Kleinstadt Evan City ab. Schon bald stecken die Einwohner sich an mit schlimmen Folgen: Entweder sie gehen gleich drauf, oder sie verfallen dem Wahnsinn und tun so blöde Dinge wie Häuser anzünden und Menschen umbringen. Schnell ist die Regierung vor Ort um schlimmstes zu verhindern. Die Stadt wird abgeriegelt, die Einwohner entwaffnet und in die örtliche Schule verschleppt, damit sie dort ungestört verrückt werden können. Währenddessen versucht ein kleine Gruppe sich den Soldaten zu entziehen. Darunter auch die Krankenschwester Judy, die von ihrem Freund ein Kind erwartet.

George Romeros „The Crazies“ ist irgendwie kein richtiger Romero, da der Film einfach nicht die Klasse seiner anderen Werke erreichen kann. Auch hier wird ganz klar ein Vietnam-Trauma verarbeitet: Das ganze Chaos hätte vermieden werden können, die sinnlose Waffe, die das eigene Volk sterben lässt, ist genauso sinnlos wie jeder Krieg. Der Präsident selbst ist austauschbar (wird nur von hinten gezeigt) und so weiter und so fort. Die Sozialkritik ist ja noch ganz interessant, wenn man sich die Entstehungszeit des Films vor Augen führt. Die Story nervt aber irgendwann gewaltig, da sich hier keiner entscheiden kann, ob das nun jetzt ein Virus oder eine bakterielle Waffe ist. Oder ist der inflationäre Gebrauch beider Wörter gleichermaßen ein Symbol für Desinformation? Vielleicht, aber warum weiß selbst einer der Entwickler der Waffe nicht genau, um was es sich denn nun handelt: Bakterien oder Viren? Dass die Soldaten äußerst rücksichtslos und brutal vorgehen, und die Einwohner ebenso brutal sich zur Wehr setzen hat wohl politische Motive für Romero. Sinn macht das aber nicht: Einfacher wäre es doch, den Leuten die Sachlage zu erklären. Das größte Manko des Films ist aber die fehlende Spannung. Erst zum Schluß kann überhaupt eine Identifikation mit den Protagonisten erfolgen und erst zum Schluß wird das alles ansatzweise spannend. Zudem sind die meisten Schauspieler C-Klasse.

Nicht falsch verstehen: The Crazies ist kein schlechter Film, aber eben – und das vor allem im Vergleich zu anderen Filme Romeros – auch kein guter. Grund ist nicht das geringe Budget, Night of the Living Dead war auch nicht teuer. Ansätze für Dawn of the Dead, und Genrefilmen wie Outbreak sind interessant. Das schicksalhafte Ende des Virus(?)-Entwicklers hat auch die selbe Tragik wie die Schlussszene aus „Night of the Living Dead“. Für Romero-Fans ist der Film folglich interessant, alle anderen brauchen diesen Film – und das sage ich als Romero-Fan – nicht zu sehen. 5/10 Punkten

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