Review

Nochmal zurück in die Tanzschule

Eddie Brock und Venom sind auf der Flucht. Sowohl die Menschen als auch eine Bedrohung aus dem All, mehr oder weniger Venoms Heimat, suchen die beiden. Ein Roadtrip durch das amerikanische Hinterland - und durch eine Wüste an Kreativitätslosigkeit - beginnt...

Das Kopfschüttelduo des Jahrzehnts

Die ersten beiden "Venom"-Abenteuer fand ich schon lieblos und schwach. Mehr als ein müdes Schmunzeln kam da bei mir nie zustande. Deren immense finanziellen Erfolge empfand ich nie als verdient oder verständlich. Aber Venom ist nunmal ein bekannter und beliebter Charakter mit Spider-Man-Connection - vielleicht hat das schon gereicht. Nun kommt jedenfalls Part III - und laut Marketing wohl die Verabschiedung und das Ende. Zudem aber mit einem neuen - lediglich angeteasten Oberbösewicht - auch so etwas wie ein Neuanfang. Alles und nichts. Ein Monstermash der egalsten Sorte. Computergenerierte Kreaturen, Hardy mit gewohntem Programm, der Rest nur Staffage. Mal Comedy, mal unfreiwillig komisch. Meist aber ein einziges, langes, filmisches Achselzucken. Ein einfacher Bankraub am Massenmarkt. Der schnell mitgenommene Dollar. Immerhin zum Glück nicht mehr ganz so erfolgreich wie seine Vorgänger. Gefühlt gucke ich mir aber auch den gleichen Film schon zum dritten Mal an. Betonräume und CGI-Mischmasch, Lampen und tiefe Stimmen, dumme Sprüche und kinetischer Dünnpfiff. Sony macht noch immer Superheldenfilme wie vor 20 Jahren, man kann es nicht anders sagen. Und hat damit auch berechtigten Anteil am vorläufigen Untergang des Subgenres. Austauschbare Auftragsarbeit. Man braucht keinen Multiversumsmüll um es zu verkacken. "Venom 3" schafft es im Alleingang. Er sollte mir egal sein, macht mir aber Kopfschmerzen. Vor allem die vielen Nebenhandlungen mit Militär, Wissenschaftlern und außerirdischen Invasoren sind Migränebeschleuniger aller erster Hollywoodkajüte. Unendlich grau... Ein paar ruhigere Abschiedsmomente und überraschende Sing-a-longs gibt's aber immerhin. Reicht aber nicht. Löst wenig bis nichts in mir aus. So sollte das nicht sein...

Let's Finish This

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Franchiseranking

Venom - 5/10

Venom: Let There Be Carnage - 4,5/10

Venom: The Last Dance - 3,5/10

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Fazit: ernüchterndes "Finale" einer nun endgültig schwachen "Venom"-Trilogie. Trotz Hardys Aura und der durchaus spürbaren Comedychemie mit seinem Symbioten. "Venom 3" ist ein Wurmfortsatz. Der Start eines Univerums, das schon längst gescheitert ist. Unlustig und unfähig. Und streng genommen dem legendären Comicmonster absolut nicht würdig. Mainstreammatsch. CGI-Quatsch. Seelenlos und fehlgeleitet, fehlgeschlagen.

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