Eine Übersetzung der Filmkritik auf timesofindia
Autorin: Renuka Vyavahare, veröffentlicht am 05.08.2022
Handlung: Badru (Alia Bhatt) liebt ihren Ehemann Hamza (Vijay Varma) bedingungslos und übersieht dabei alle Warnsignale in ihrer Beziehung. Auch die ständigen Warnungen ihrer Mutter (Shefali Shah) ignoriert sie. Aus einem einfachen Hintergrund kommend, hofft die junge Frau weiterhin auf eine bessere Zukunft, bis die Situation eskaliert.
Rezension: „Wenn du alleine ins Restaurant oder Kino gehen kannst, kannst du alles im Leben schaffen.“ Frauen werden jedoch darauf konditioniert, eher in einer unbeständigen, toxischen Beziehung zu bleiben, als den neugierigen Blicken der Gesellschaft ausgesetzt zu sein. Merkwürdigerweise ist es in der Gesellschaft immer noch respektabler, in einer missbräuchlichen Ehe zu leben, als gar keine Ehe zu haben. Debütregisseurin Jasmeet K Reen, die das Drehbuch zusammen mit Parveez Sheikh geschrieben hat, wirft einen genauen Blick auf Patriarchat und häusliche Gewalt im sozialen und psychologischen Umfeld der unteren Mittelschicht. In Mumbai angesiedelt, wo Reiche und weniger Privilegierte nebeneinander leben und die Resilienz groß ist, finden zwei Frauen – Mutter und Tochter – ihren eigenen Himmel in der Hölle. Sie schaffen es, ihr eigenes Sonnenlicht zu finden, selbst wenn dunkle Wolken über ihnen schweben. Sie lachen dem Unglück ins Gesicht und machen das Beste aus dem Wenigen, was sie haben.
Obwohl Hamza Badru regelmäßig in betrunkenem Zustand oder aus unberechtigtem Zorn heraus verprügelt, bereitet sie ihm am nächsten Morgen treu ein Omelett zu. Er entschuldigt sich bei seinen „Lieblingen“, und sie verzeiht ihm gerne… der Zyklus geht weiter. Sie erinnert sich daran, dass es schließlich eine Liebesheirat war und dass solche Auseinandersetzungen und Misshandlungen wohl überall vorkommen. Doch ein tragischer Vorfall zwingt sie dazu, ihre Lebensentscheidungen und ihre Sicht auf ihren manipulativen Ehemann neu zu überdenken. Gewalt erzeugt Gewalt, aber kann Rache wirklich befreien? Wer ist hier das eigentliche Opfer – diejenige, die mit fragwürdigen Mitteln zurückschlägt, oder diejenige, die Missbrauch im Namen der Liebe normalisiert?
Entgegen dem Trailer ist „Darlings“ weder eine richtige schwarze Komödie noch ein spannungsgeladener Thriller. In linearer, einfacher Weise erzählt, dreht sich der Film um einen Täter, der seine Partnerin in einem Machtkampf zwischen Mann und Frau ausnutzt. Während das Thema und die Beobachtungen kraftvoll sind, hätten die Erzählweise und der Schnitt etwas mehr Feinschliff vertragen können. Gedreht in einem begrenzten Raum (ein überraschend geräumiges Chawl-Zimmer), dreht sich der Film immer wieder im Kreis, was ihn eher zu einem monotonen Drama als zu einem fesselnden häuslichen Thriller macht. Das Ende wirkt moralisch ambivalent und regt zum Nachdenken an. Fein eingefangen sind ironische Nuancen, wie die Schönheitssalon-Dame, die einer errötenden Braut Mehendi aufträgt, während sie gleichzeitig Zeugin einer missbräuchlichen Ehe im Nebenzimmer ist, oder der Handschellen tragende Hamza, der von seiner plötzlich abgehärteten Frau zum Gemüseschälen verdonnert wird.
„Darlings“ bietet eine eindringliche Fallstudie über häusliche Gewalt, doch wäre der Film ohne Shefali Shah und Alia Bhatt nicht das, was er ist. Beide Schauspielerinnen sprechen mit ihren Augen und gleichen das gelegentlich schleppende Tempo des Films durch ihre herausragenden Leistungen und die Chemie zwischen ihnen aus. Die Kameradschaft zwischen Mutter und Tochter setzt den Ton des Films – sowohl in den herzzerreißenden, emotionalen Szenen als auch in den schwereren, die mit subtilem Humor aufgelockert werden. Sie schlüpfen mühelos in ihre Rollen, ziehen Energie voneinander und nehmen das Publikum mit auf ihre Reise. Trotz der Enttäuschungen durch die Männer in ihrem Leben weigern sie sich, sich selbst als Opfer zu sehen – und genau das ist das Highlight dieses mutigen Familiendramas, das männliche Privilegien, körperliche und emotionale Gewalt sowie Einschüchterung beleuchtet. Es gibt viele Gründe, diesen Film zu sehen, aber Shefali und Alias brillante Darstellungen stehen ganz oben auf der Liste.
Bewertung: 3,5 / 5 Sternen