Ein Samurai verspricht seinem Meister, welcher nach einer schweren Schlacht im Sterben liegt, seinem Wunsch nach zu gehen, und dieser lautet: Zu verhindern, dass es in Zukunft nochmals solch schreckliche Kriege geben wird. Der Samurai hält Wort und bildet in abgelegenen Orten 10 Jugendliche aus, welche ranghohe Könige im Notfall töten müssen, um so eventuelle Kriege zu verhindern. Diese 10 Jugendlichen sind stark, schnell und absolut tödlich, doch die beste und schnellste ist die junge Azumi (Aya Ueto). Nach dem letzten Test ziehen sie mit ihrem Meister los, weg von ihrem Lebensort, hinaus in die weite Welt. Und die ersten Aufträge werden gut erfüllt, doch dann stellt sich ihnen ein Gegner in den Weg, den man nicht unterschätzen darf.
Es gibt mal wieder frisches Geschnetzeltes aus der Ryuhei Kitamura, das zwar längst nicht so völlig unrealistisch wie Versus ausfällt, aber trotzdem Leichenberge auftürmt, auf die selbst Hot Shots Teil zwei neidisch werden würde. Die Geschichte setzt anfangs des 17. Jahrhunderts ein und zeigt zunächst die Ausbildung von 10 Waisen zu Top-Assassinen, die jeden Kriegsfürsten umbringen soll, der die frisch befriedete Erde Japans wieder mit Krieg besudeln möchte.
Kitamura liefert da gleich zu Beginn eine sehr ausdrucksstarke Szene, als die Abschlußprüfung ansteht. Jeder der 10 soll sich seinen besten Kumpel zur Seite nehmen, aber anstatt einer Partie Schnick Schnack Schnuck steht ein letztes Duell auf Leben und Tod auf dem Programm, denn nur wer auch seinen besten Freund töten kann, hat auch das Zeug dazu seinen Auftrag später zu erfüllen. Harte Sitten waren das damals wohl im Land der aufgehenden Sonne.
So metzelt sich die Truppe durch die aufbegehrenden Kriegsfürsten, bis die ihrerseits in Form von tumben Räubern, Ninja Spezialeinheiten, Giftmischern und einem schwuchteligen Weißkittel (stets mit Rose in der Hand, als wärs der japanische Bachelor in der Popopiraten Edition) die Jungattentäter jagen und auch dezimieren. So watet man in zahllosen Kämpfen durch frische Blutlachen, meister die Konflikte zwischen Auftrag oder Gerechtigkeit, Freundschaft oder Loyalität, halbiert die Inselbevölkerung und erledigt den Rest im großangelegten Showdown.
Hier kommt dann wieder der gewohnte Kitamura durch, der mit dem Schwert so ziemlich alles raspelt oder abschneidet was nur geht. Hier würde mich wirklich ein eingeblendeter Bodycountzähler interessieren, denn auf mehrere hundert kommt man locker. Irgendwann läßt dann allerdings das Interesse daran aber doch nach, zumal auch die klassischen Eastern Klischees ausgiebig zelebriert werden. An übermenschliche Sprünge hat man sich im Asia-Kino ja mittlerweile gewöhnt, auch das im Kampf die zahlenmäßig überlegenen Gegner immer brav warten bis die Helden ihren Kollegen erledigt haben ist nicht neu, aber in Sachen Sterben wird hier doch übertrieben. Während die bösen Jungs schon vom Luftzug eines Schwertes sterben, werden die Helden dutzendfach durchbohrt, in die Luft gesprengt und sind immer noch am Leben.
Immerhin wird visuell einiges geboten. Die junge Azumi Darstellerin paßt ideal zu der Rolle. Das Babyface mit den Blutspritzern bildet einen guten Kontrast. Auch einige Landschaften sind gut getroffen und die vertikalen 360° Kamerafahrten im Showdown sind wirklich klasse. Zum ganz großen Kino fehlt zwar noch ein wenig, aber wer seine Samuraifilme gerne blutig mag, ist hier genau richtig.
7/10