Mit "Azumi" erschuf Ryuhei Kitamura ein kleines Schmuckstück des neuen japanischen Kinos. Mit wundervoller Musik und inszenatorisch unheimlich gut gelungenen Bildern, hebt es sich mehr als eindeutig von den (bisherigen?) Vorbildern des Samurai-Kinos ab.
Aber erstmal zum Inhalt:
Bürgerkriege erschüttern Japan und Opfer fordernde Schlachten verheißen nicht nach Frieden. Ein Meister macht es sich zur Aufgabe die Lage zu verbessern und bildet 10 junge Samurai aus um die 3 Warlords des Landes zu töten.
So beginnt der Film und man lernt vorerst nur das Leben der jungen Protagonisten kennen. Allen voran Azumi dargestellt von Aya Ueto ( einer japanischen JPop-Ikone ). In Anbetracht dessen , dass es Aya Uetos ersten Kinofilm ist für mich eine absolut überzeugende Leistung. Ob romantisch verträumt oder traurig emotional sie weiß gekonnt alles darzustellen. Nebenbei gesagt kann ich das bei so einer Schönheit auch nicht wirklich objektiv einschätzen.
Aber auch die weiteren Darsteller wissen zu überzeugen. Gerade der etwas feminin angehauchte ( ums noch schwach auszudrücken ) "Endgegner" kann in seiner Art einige Lacher verzeichnen und ist definitiv eine spitzen Idee.
Die Schwertkampf-Action ist die meiner Ansicht nach beste die ich in letzter Zeit bestaunen durfte. Ob akrobatische Einlagen , Bullet-Time , wahnsinnigen Kamerafahrten oder einfach coolem Posing, alles ist vorhanden. Die Explosionen sehen klasse aus und der Kampf von Azumi gegen eine ganze Heerschar von Gegnern muss einfach gefallen.
"Azumi" ist eine Manga-Verfilmung und wirkt teilweise natürlich unrealistisch aber wer das verkraften kann wird mit genialstem Swordplay belohnt.
Die Story ist leider durchschaubar, kann aber trotzdem fesseln. Wer auf brutale Splattereinlagen hofft wird leider enttäuscht , allerdings sind jedoch die (meisten) Schwertstreiche nicht unblutig. Ein weiteres Schmankerl ist eine Enthauptung die man neben der genialen Kamerafahrt am Ende einfach gesehen haben muss.
Die Musikuntermalung und der Haupttitel sind einfach genial . Ob leise Geigentöne oder harte Gitarrenanschläge alles ist dabei und klasse auf die Bilder abgestimmt. Geniale Landschaftsaufnahmen runden das Bild der Harmonie ab.
Abschließend ist noch zu sagen , dass der zweite Teil bereits in der Produktion ist und am 10.5.05 in die japanischen Kinos kommt. Wieder mit Aya Ueto aber ohne Kitamura.
Fazit: Actionreiches Samurai-Kino mit interessanten Protagonisten und klasse Schwertkampf Szenen. Ein Must-See.
Wertung : 10/10
P.S.: Ich kann nicht nachvollziehen was das Geflame über den internationalen Cut soll , ich habe beide Versionen zu Hause und finde den internationalen Cut sehr gut bzw. sogar gerechtfertigt. Meiner Meinung nach ist die UK bzw. Korea Version immer noch absolut zu empfehlen und wegen den Untertitelten Making Ofs teilweise sogar vorzuziehen. Wer in den Genuss der LE kommen sollte , darf jedoch beherzt zuschlagen und ehrlich gesagt will ja niemand einen geschnittenen Film sehen . Für den kleinen Geldbeutel ist die UK-DVD aber absolut ausreichend.