Review

Der „Herrenrasse“ wird eingeheizt


Camperinnen gegen Neo-Nazi-Militärs. Jawoll, das kann was in meinem Gehörgang! Erst recht mit dem Erscheinungsjahr 1988 auf dem Papier und einer gehörigen Portion Aussie-Charme. Leider ist es nur eine kleine Fernseharbeit aus Down Under, die es bisher nur in sehr magerer VHS-Qualität zu bestaunen gibt und die etwas mit Einschusslöchern, Highlights und brutalen Duellen geizt. Und dennoch ist es „Nightmare At Bittercreek“ wert, vom Grabbeltisch oder dem Amazon Prime-Backkatalog gerettet zu werden...

Als leicht feministischen, durchaus atmosphärischen Survival-Thriller würde ich diese waldige Treibjagd beschreiben. Die Frauen werden zwar noch eine ganze Zeit lang von einem männlichen Führer und Beschützer begleitet, aber natürlich finden sie mit der Zeit zu sich und ihren Stärken, geben den Nazischweinen schön Saures. Die grün-nebligen Ausblicke schaffen eine sehr einnehmende Aura und die Ladies verhalten sich weder zu schwach noch zu forsch, recht realistisch und nie weinerlich. Es gibt Kämpfe im Wasser und mit der Axt, es gibt Fausthiebe und Shootouts. Die knackige Laufzeit lässt kaum Längen entstehen und die Bedrohung bleibt eher vage, charakterlos, schattig - was aber funktioniert. Wenn man also mit gedrosselten, realistischen Erwartungen herangeht, kann man sich sicher nicht über die verbrauchte Zeit beschweren. Bereit für ein krasses Remake?! 

Fazit: „Green Room“ meets „Deliverance“ in Full 80s-Effect - als der Feminismus noch zum MG greifen durfte. „Nightmare At Bittercreek“ ist sicher kein Meilenstein, eine eher kleine TV-Produktion ohne ganz große Schauwerte, Überraschungen, Wows, wäre jedoch absolut eine Restauration und Wiederentdeckung wert. 

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