Review

Mama, Papa, Zombie!

Eine Zombieapokalypse (mit sehr fragwürdigem Auslöser) ist über die Welt hereingebrochen - und wir folgen drei kleinen Jungs mit Monstern im Keller auf einem moralisch-holprigen und schmerzhaften Weg ins Erwachsenwerden…

Blut ist dicker als Gaffer

Erwachsenwerden zwischen fleischfressenden Monstern und raubenden Endzeitlern?! Keine leichte Aufgabe für unser Jungs-Trio. Aber die Drei machen das Beste daraus und eine solch triste Situation mit Kinderaugen zu sehen, tut auch mal gut. Hoffnungsvoll, auch mal bitter und desillusionierend, selten wirklich vorhersehbar. Plotrüstung oder Sicherheiten sind hier Mangelware. Jeder kann sterben. Gut so! Besonders das Design der Zombies ist stark und echt creepy. Ihre Manieren und Mimiken sind dagegen oft überzogen und lustig, die Songs und Inszenierung ebenso. Die Balance kommt aber gut rüber. Der Look ist eindringlich und karg, erinnert an Jeunet oder Del Toro. Und allem unterliegt eine intensive Unsicherheit wie Männlichkeit, Menschlichkeit, Melancholie. Eine biegsame Familienbande, die unter die Haut geht. Alles in allem wohl klar Ezbans bester Eintrag bisher. Und alle drei Jungdarsteller spielen super, sind trotz ein paar Fehlern und Tollpatschigkeiten nie nervig. Daher für emotional veranlagte Untotenfans eine Empfehlung. Ob er wirklich volle zwei Stunden hätte gehen müssen, bleibt fraglich. Als Vater aber noch bewegender als ohnehin schon. 

A Family Affair

Fazit: tonal ungewöhnlich wendungsreicher und flexibler Zombiestreifen fast im Monochromlook, mit genug Familienfeeling und bitteren Coming-of-Age-Ehrlichkeiten. Etwas lang. Dennoch ein solider Mix und Ezbans bisher bester Film! 

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