Review

Sixtynine Monkeys

Niesen (!) für eine bessere Zukunft! Drei etwas nerdige Jungs im Jahr 1999 kommen mit einer leuchtenden Flüssigkeit in Kontakt, die sie bei jedem „Hatschi!“ zwanzig Jahre in die Zukunft springen lässt. Oder eher in ihre Körper im Jahr 2019. Und zwanzig Jahre können eine Menge verändern und lassen diesen comichaft-tollen Irrsinn erst so richtig aufdrehen zwischen Kung Fu, Freundschaftsproben, Traumfrauen und Videospielen, Killerrobotern und bösen Grosskorporationen…

Legendär sprunghaft

„Escape From The 21st Century“ ist nicht für jedermann. Nicht wenigen wird er zu schnell und zu oberflächlich, zu hektisch und zu bunt, zu schnell und zu grell sein. Und dann zieht sich auch noch der Mittelteil ein gutes Stück und nimmt gehörig Tempo raus. Schnell weiß man nicht mehr, wer, warum, wohin, weswegen und wann gerade da eigentlich die Lutzi abgeht. Aber für meinen Geschmack und mein Filmempfinden, mein cineastisches und kindliches Herz, ist Regisseur Yang Li ein echtes, sympathisches und unendlich kreatives, extrem flottes und asiatisches, dennoch universelles Feuerwerk gelungen. Vor allem für eine Generation, die unsere Zukunft gerade echt in der Hand hat. Aber so so tief und existenziell und philosophisch muss man diesen Sugarrush gar nicht deuten. Es ist als ob Scott Pilgrim auf „Everything Everywhere All At Once“ trifft - und nur jugendlichen Unsinn im Kopf hat. Das ist atemlos, das ist oft sicher auch sinnlos, aber immer voll motiviert und einfallsreich. Kleine optische Spielereien, Stilwechsel, Actionballet, whacky Humor, Hommagen, Kitschpassagen, obligatorisches Karaokemomente. Es hört nicht auf, es gibt keine Ruhe, es gönnt dem Zuschauer kaum Verschnaufpausen. Schnell Untertitellesen sollte man können. Außer im Mittelteil wie gesagt, wo kurz und auffällig vom Gas gegangen wird, sodass einem alles Vorangegangene und Kommende noch krasser erscheint. Aber wirklich über die komplette Laufzeit wäre das eventuell sogar auch mir zu viel gewesen. Dennoch: „Escape From The 21st Century“ ist ein Erlebnis und für die Generation „Spiderverse“ wie gemacht. Alles verschwimmt, alles beginnt, alles singt und weckt das Kind. 

Jünger von „Street Fighter II“!!!

Fazit: hyperaktiv, hyperkreativ, hypersympathisch - mit genug Energy(drinks), Motivation und Zucker im Körper eine echt wild-weirde Herzensangelegenheit! 

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