1978 drehte man ein Remake des Klassikers von Alfred Hitchcock. Tatsächlich kann man in diesem Fall nicht von einer weiteren Romanverfilmung sprechen, sondern wirklich von einem Remake, da man den Inhalt des Films kopiert und nicht den des Romans. Natürlich hat mich interessiert, wie man das Thema 40 Jahre später angeht und ich war gespannt, ob und welche Dinge man ändert und was man vielleicht sogar verbessert hat.
Im Grunde erzählt er die gleiche Story 1:1 und übernimmt manchmal sogar die kompletten Dialoge. Deshalb ist er ein hervorragendes Beispiel, wie man aus einer brillanten Geschichte und namhaften Darstellern einen kompletten Rohrkrepierer basteln kann.
Die Szenerie ist komplett gleich, die Abfolge der Ereignisse ebenfalls. Die Änderungen befinden sich einmal in der Geografie, da hier kein fiktives Land gewählt wurde und die Nazis als solche klar zu erkennen waren. Die größte Änderung findet sich bei den Charakteren wieder. Margaret Lockwood spielte im Original eine total sympathische Frau, die sich zurecht sorgen um Mrs. Froy macht und der man auch als Zuschauer unbedingt helfen möchte. Ihren Filmnamen, Iris Henderson, tauschte man in der 78er Variante in Amanda Kelly um und verwandelte Cybill Shepherd tatsächlich in ein Grace Kelly Abziehbild. Allerdings nur optisch, denn inhaltlich spielt sie eine komplett nervige, ungemein anstrengende Zicke, die zudem noch mit weiteren miserablen Charaktereigenschaften um sich wirft. Auch die Rolle des zunächst unfreiwilligen Begleiters, ist dagegen einfach nur wahnsinnig schwach und langweilig angelegt, während die Chemie der Beiden überhaupt nicht stimmt. Einzig Herbert Lom und Angela Lansbury bieten ihren jeweiligen Part gut dar. Nachdem die zickige Art von Cybill Shepherd möglicherweise nur durch die Synchronstimme rüberkam, habe ich den O-Ton getestet. Dort spricht sie genauso überkandidelt und völlig neben der Spur. Das war also auch keine Lösung.
Was im Film positiv hängen bleibt, ist die Ausstattung. Die Ortschaften und auch der Zug selbst, sind sehr gut umgesetzt. Das war es aber dann auch schon. Noch eine Randnotiz: Nachdem „Hammer films“ mehrere Jahre keinen Film mehr veröffentlicht hat, war das ausgerechnet ihr allerletzter Versuch und der ist komplett in die Binsen gegangen. Für mich bleibt lediglich die Hoffnung, dass Alfred Hitchcock diesen Film niemals ansehen musste, bevor er starb.