Blechbüchse mit erstaunlichen Emotionen
Ein modernster Hilfsroboter der Menschen landet durch ein Unwetter ungeplant auf einer wilden Insel voller Tieren. Direkt auf dem Nest eines kleinen Gänseküken. Und muss von nun an in einer sehr gefährlichen und gefräßigen Umgebung für den kleinen Tollpatsch sorgen, da ja sonst keine humanoiden Auftraggeber in Sicht sind…
Meisterwerk aus Mutterinstinkten
DreamWorks wird trotz all seinen Erfolge und legendären Marken immer etwas unterschätzt. Pixar hat die wichtigeren Filme, Disney die berühmteren, Illumination die mittlerweile erfolgreicheren. Doch spätestens dieses Jahr sollte sich das mit „The Wild Robot“ ändern. Alles. Denn „Inside Out 2“ war schon super und bleibt der monetär erfolgreichste Film - dennoch gibt’s in Sachen Animationswunderwerke an diesem Hilfsroboter dieses Jahr kein Vorbei. Seit „Watership Down“ spielten Tod, Überleben und der Kreislauf des Lebens und Fressens nicht mehr eine solch große Rolle. Seit „Wall-E“ hat mich kein Roboter mehr so berührt. Das ist Oberklasse. Edel und nahezu perfekt. „The Wild Robot“ hat mit seinem aquarellartigen Stil auch visuell einiges auf dem Kasten. Die Synchronsprecher im Original sind perfekt gecastet. Und besonders als Elternteil kann einen diese emotionale Adoptivgeschichte einfach unmöglich kalt lassen. Ich habe mehrfach (!) die Taschentücher herauskramen müssen. Wer hier nah am Wasser gebaut ist muss sich auf ein paar echt ugly cries einstellen. Aber meist zum Glück vor Freude und Schönheit. Klar, manche Muster erkennt man wieder, ob jetzt von „Migration“ über „Bärenbrüder“ bis „Ab durch die Hecke“. Aber „The Wild Robot“ macht das besser, hat Momentum und Balance, hat Humor und Geschwindigkeit, langsame Momente wie Actionmontagen. Der bunte Strauß, das volle Paket, die ganze Palette. Dazu keine Minute zu lang, keinen Deut zu hektisch, kein Bisschen zu kitschig. Wirklich ein Film für die ganze Familie - trotz wie gesagt ein paar düsterer Themen. Aber das muss genau so sein. Auch für die Kleinen. Die Mischung aus Hoffnung und Trauma, aus Verlust und Liebe, aus Familie und Zusammengehörigkeit, die macht’s. „The Wild Robot“ ist einer der allerbesten Filme des Jahres. Eine fantastische Überraschung. Ein DreamWorks-Meisterwerk.
Aquarell der Anmut
Fazit: „The Wild Robot“ ist schlicht unglaublich. Der beste Film, den DreamWorks Animation je gemacht. Ja, „The Wild Robot“ übertrifft selbst shrek'liche Sternstunden, drachenstarke Dominanz und Pos Powerschläge. Dieses herzliche Roboterabenteuer ist wunderschön, kann es mit dem Besten von Pixar und Disney aufnehmen, hat mich richtig heisskalt erwischt und ich würde ihn mir gerne sofort nochmal angucken. Iron Giants legitimer Nachfolger. Klassikeralarm im Animationsbereich!