Review

iHaveCNit: Broke.Alone. A Kinky Love Story (2024) – Anna Unterweger – Filmwelt

Deutscher Kinostart: 19.09.2024

gesehen am 23.09.2024

Kinopolis Main-Taunus-Zentrum – Kino 7 – Reihe 13, Platz 15 – 18:50 Uhr

Erst Anfang letzter Woche bei meiner Sichtung von „The Crow“ kam mir ein interessanter Trailer zu Gesicht, der mein Interesse geweckt hat und bei dem ich überrascht feststellen musste, dass er bereits letzten Donnerstag auch einer der Starts der Woche ist. Die Rede ist von Anna Unterwegers „Broke.Alone. A Kinky Love Story“, der mit einer interessanten Idee kommt.

Sarah ist Kunststudentin, arbeitet in einer Bar und lebt gemeinsam mit ihrem Freund in einer kleinen Hamburger Atelierwohnung. Ihr Chef bekommt Corona und sie muss in Quarantäne, wo sie ihren Freund beim Fremdgehen erwischt. Noch ahnt sie nicht, dass er dazu noch das Geld eher für Cam-Girls auf einem Portal statt für die Miete ausgegeben hat und sie nur noch die Quarantäne-Zeit hat, den Rückstand reinzuholen. Doch wie schnell an Geld kommen ? Da entscheidet sie sich, als Cam-Girl auf dem Portal anzumelden.

Ich bereue die Entscheidung nicht, mir den Film dann spontan angesehen zu haben, denn der mit 95 Minuten kompakte und kleine Film hat mir gut gefallen. Angefangen bei der skurrilen Idee, der sympathischen und vielschichtigen, schlagfertigen Hauptdarstellerin Nora Islei, die hier als Sarah Franke und auch in ihrer Rolle als Cam-Girl – Ihr Künstlername und der Name des Portals möchte ich hier nicht verraten – eine unfassbar coole Darstellung abliefert. In einer fast kammerspielartigen Atmosphäre befinden wir uns größtenteils mit Sarah in ihrer Wohnung und erleben via zum Teil integrierten Split-Screens und der Kamera-Optik von Selfie- oder Web-Cam-Kameras eben ihre Interaktion mit Freunden, Familie und auch einigen sehr skurrilen Kunden vor der Cam. Der Film setzt sich auch kreativ und durchaus witzig mit den Themen Kinks und Fetischen auseinander und zeigt auf unterhaltsame Art und Weise die holprigen Stolpersteine bei den ersten Schritten auf solchen Plattformen, die man durchaus als moderne Online-Version des Sexworks bezeichnen kann. Klar stellt der Film stellenweise auch mal den unangenehmen Umgangston mancher User dar, bleibt aber bei kritischen Untertönen wie auch der Darstellung der Sexualität eher brav und oberflächlich. Hinzu kommt, dass der Film in der Kürze zu viele Handlungsstränge aufmacht und in seiner Konklussion den progressiven Ansatz mit einem doch mild konservativen Ende etwas bricht.

„Broke.Alone. A Kinky Love Story“ - My First Look – 7/10 Punkte





Details
Ähnliche Filme