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Nachdem der erste Teil seiner Kult-Horror-Reihe sehr erfolgreich gelaufen war, stand Regisseur Sam Raimi einige Jahre später für die Fortsetzung wesentlich mehr Geld zur Verfügung. Und dieses Budget hat er wahrlich gut genutzt: Ganz im Sinne klassischer Fortsetzungsregeln ist "Tanz der Teufel 2" lauter, schneller, verrückter und effektbeladener als der Vorgänger. Die Handlung wurde dabei auf ein notwendiges Minimum reduziert - Ash (Bruce Campbell) ist immer noch in der Hütte gefangen und liefert sich einen endlosen Kampf mit den dämonischen Mächten, zu dem eine nichts ahnende Gruppe junger Leute hinzukommt.

Das vergrößerte Budget fällt von der ersten Szene an ins Auge: Die aufwendigen Spezialeffekte wirken zwar aus heutiger Sicht ziemlich trashig, passen aber perfekt in die Zeit von "Poltergeist" und Co. Vor allem die Monster sind hier mit wesentlich mehr Aufwand gestaltet, auch wenn sie weiterhin als mechanische Puppen erkennbar sind. Filmnostalgiker können sich jedenfalls an zahlreichen Stop-Motion-Szenen erfreuen und Freunde harter Horror-Kost kommen mit zahlreichen Blutfontänen, zerstückelten Körpern und heftiger Monster-Action auf ihre Kosten.

Was die Fortsetzung hauptsächlich vom ersten Teil unterscheidet, ist die deutlich angezogene Humor-Schraube. Wenn auch reichlich abseitiger Humor: Da steht die enthauptete Freundin von Ash aus ihrem Grab auf und gibt nun endlich wirklich einen Tanz der Teufel zum Besten; und wenn sich Ashs nach einem Biss zombifizierte Hand gegen ihn selbst richtet und er sich nach langem, hartem Kampf per Kettensäge von ihr trennen muss, sorgt das ebenfalls für einige verwunderte Lacher (als irrsinniger Höhepunkt findet besagte Kettensäge später Verwendung als adäquater Handersatz).

Der Ton des Films ist extrem schrill und überdreht, groteske Gewaltelemente und bizarrer Humor vereinen sich mit der erneut ungeheuer beweglichen, entfesselt umher rasenden Kamera und der finster-bedrohlichen Tonspur. Vor allem die immer wieder eingenommene Perspektive der Dämonen, die auf Ash zurasen und ihn durch die dunkle Hütte jagen, regt die Fantasie des Zuschauers an und sorgt so am effektivsten für nervenzerreißenden Grusel. Insbesondere die erste Filmhälfte findet dabei ein irres Gleichgewicht zwischen Groteske und Schocker, getragen von Bruce Campbell, der als einziger Überlebender eine furiose One-Man-Show abgibt.

Mit der Zeit nimmt "Tanz der Teufel 2" auch geradezu surreale Züge an, indem er immer stärker der Logik eines Albtraums folgt, aus dem es keine Auswege gibt. Die Hütte und der dämonische Wald bilden die abgeschlossene Kulisse für dieses Hardcore-Kammerspiel, das seinen begrenzten Bewegungsspielraum mit Tempo, ultraheftigen Gewaltszenen und zahllosen schrillen Schockeffekten kompensiert. So wird aus dieser simplen Horrorgeschichte eine wilde Achterbahnfahrt, die dem Zuschauer kaum einmal eine Minute zum Durchatmen lässt und von der ersten bis zur letzten Szene rasante Unterhaltung bietet. Einzig irritierend ist dabei die flüchtige Einleitung, die quasi eine alternative Vorgeschichte zu Ashs einsamen Leiden in der Hütte erzählt und die Ereignisse des ersten Teils negiert.

"Tanz der Teufel 2" gehört zu den verrücktesten Beiträgen der Horrorfilmgeschichte. Manch einer mag sich an der ebenso dünnen wie wirren Handlung stören oder die bizarren Monster- und Ekeleffekte abstoßend finden. Freunde abseitig-schrillen Humors, derber Blutbäder und origineller Genre-Späße sehen hierin aber zurecht einen Kultfilm der heftigsten Sorte. Und das vollkommen durchgeknallte Ende des Films spottet schließlich jeder Beschreibung - und führt direkt hin zum dritten Teil der Reihe.

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