Review

Der spanische Regiedebütant Alberto Armas Díaz lässt keinen Zweifel aufkommen, worum es in seinem ersten Werk gehen dürfte.

Als Julio volljährig wird, tritt er in die Fußstapfen seines Vaters, der bis vor zehn Jahren reihenweise Menschen ermordete. Da kommen ihm fünf Touristen im Nachbarhaus gerade recht…

Die Mischung aus Horror und Comedy effektiv auszubalancieren, stellt selbst für erfahrene Filmemacher kein leichtes Unterfangen dar. Stellenweise nimmt man die Bemühung einer Auflockerung weitgehend schulterzuckend zur Kenntnis, anderweitig wirken derartige Versuche nahezu unbeholfen. Die Chose bleibt zu harmlos und das auch insgesamt.

Mal abgesehen davon, unter den potenziellen Opfern keinen Sympathieträger ausmachen zu können, wirkt Julio, auch wenn er im Verlauf eine Maske trägt komplett harmlos. Der Junge wirkt für einen Menschenschlächter deutlich zu schmächtig und erscheint darüber hinaus beinahe zu gepflegt. Da nützt es wenig, der Maske dämonische Eigenschaften anzudichten.

Darüber hinaus schafft es die Geschichte nicht, Tempo und Drive einzuflechten. Es gibt kaum spannende Konfrontationen, die meisten Bluttaten werden komplett ins Off verfrachtet und selbst die Locations geben zu wenig her, um eine unheimliche Atmosphäre zu schüren. Zudem bremst sich das Treiben ständig mit Nebensächlichkeiten aus wie mit den Nebenwirkungen einer Drogenpizza, Eifersüchteleien oder einer belehrenden Mutter.

Entsprechend treffen harmlose Versuche von Situationskomik auf ebenso seichtes Abschlachten, denn bis auf Messerstiche und leichte Machetenhiebe ohne sonderlich gravierende Auswirkungen sind keine expliziten oder gar einfallsreichen Ableben zu sehen. Mal abgesehen vom ersten, bei dem ein Mobiltelefon zweckentfremdet wird.

Letztlich bringt selbst ein Twist zwischen den Credits nicht mehr viel, da er komplett aus dem Hut gezaubert daherkommt und auch der Showdown wird überraschungsfrei und unspektakulär abgehandelt. Am Ende fühlen sich die 102 Minuten Laufzeit reichlich gestreckt an, während Elemente wie Suspense, Ironie und Innovation leider keine bedeutende Rolle spielen. Es wird ja gerne mal über das temperamentvolle, spanische Feuer gesprochen, - hier ist davon nichts zu spüren.
3,5 von 10

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