Anfang der 60er Jahre wurde das Hollywood-Kino förmlich mit Liebeskomödien überschwemmt, in denen Doris Day die Hauptrolle spielte. Im Fahrwasser dieser Filme entstand unter der Regie von Melvin Frank „Fremde Bettgesellen“, und hier wurde (wohl um dem Publikum mal etwas „Abwechslung“ zu gönnen) auf Doris Day verzichtet. Dennoch arbeitet der Film nach dem gleichen Strickmuster wie so viele andere Liebeskomödien, und mit Gina Lollobrigida und Rock Hudson wurde auf altbekannte Erfolgsgaranten gesetzt anstatt neue Ufer anzusteuern.
Manager Carter Harrison (Rock Hudson) und die schöne italienische Künstlerin Toni Vincente (Gina Lollobrigida) verlieben sich Hals über Kopf und heiraten. Doch schon kurz nach der Hochzeit beginnen die Fetzen zu fliegen und die Scheidung scheint unausweichlich. Genau zu diesem Zeitpunkt erreicht Carter die frohe Botschaft, dass er befördert werden soll… Jedoch ist an die Beförderung die unumgängliche Bedingung geknüpft, dass Carter ein harmonisches Eheleben vorweisen kann…
Wir sehen also: Die Hauptdarstellerin ist in diesem Fall nicht blond, sondern eine schwarzhaarige temperamentvolle Südländerin, die Geschichte, die auf Missverständnissen und daraus resultierenden Lachern aufgebaut ist, wurde nur leicht variiert, und mit Rock Hudson wurde die männliche Hauptrolle publikumswirksam (ähm… frauenwirksam) besetzt.
Und auch wenn „Fremde Bettgesellen“ nichts Innovatives zu bieten hat, ist dieser Film dennoch gelungene Unterhaltung. Großen Anteil daran haben Lollobrigida und Hudson, die beide ihr humoristisches Talent unter Beweis stellen und als sympathisches Paar (sowohl im Streit als auch in Harmonie) den Zuschauer zu begeistern wissen. Nette Gags und gelegentliche Slapstick-Einlagen lassen dem Zuschauer den einen oder anderen Lacher entweichen. Und auch die aberwitzigen Missverständnisse, die so typisch für die Vertreter dieses Genres in den 60er Jahren waren, sind vor allen Dingen aus heutiger Sicht äußerst amüsant.
„Fremde Bettgesellen“ ist wundervolle, spaßige Unterhaltung, die den Zeitgeist der frühen 60er Jahre auch noch in die heutige Zeit transportieren kann und so sein Publikum, sofern es sich auf leichte komödiantische Kost einlässt, für 90 Minuten begeistern kann. Wer Doris Day-Filme mag, wird diesen Film ebenfalls lieben. 7 von 10 Punkten.