Was für ein Spaß!!
Mit "Monster Man" kommt ein kleiner, dreckiger, zum Ende hin erstaunlich blutiger fieser Horror-Comedy Bastard, der sich selber nicht ernst nimmt und beste Unterhaltung für alle bietet, die langsam genug haben vom, auf klassisch gemachten, Backwood Slasher Revival.
Das die Story dabei eher nebensächlich ist und sich zum Ende hin in einer der wohl aberwitzigsten Begründungen für das Geschehen erklärt, die man sich nur vorstellen kann passt da perfekt zur durchgeknallten, bitterbös-witzigen Grundstimmung.
Zwei Jungs fahren irgendwo durch die Pampa der USA. Sie sind auf der Reise zu einer Hochzeit die sie verhindern wollen, weil der eine die Braut liebt und der andere mit ihr im Bett war. Dumm nur das sie dabei auf einen Irren, der aussieht wie der hässliche Brüder vom Crypt-keeper, stoßen, der in der Gegend mit seinem Monstertruck eine Spur von fehlenden Körperteilen hinterlies. Nachdem die beiden es sich mit dem Monster Man ordentlich verscherzt haben, unter anderem, weil einer von ihnen in seinen Truck pisst, und die Beiden auch noch eine schöne Anhalterin aufgegabelt haben geht der Spaß erst richtig los.
Es dauert circa 70 Minuten, bis der Film so richtig Fahrt aufnimmt, was aber nicht heißen soll, das man sich bis dahin langweilt. Schon in dieser Vorphase gibt es genug Sprüche und Dialoge um sich mehrmals vor Lachen vom Sofa (oder wo man sonst sitzt) zu schmeißen. Allein schon die Erklärung für das ominöse "Rosebud" aus "Citizen Cane" dürfte für einen anhaltenden Lachkrampf sorgen. Zwischendurch taucht der Monster Truck des Monster Man immer mal wieder auf und rammt die beiden Reisenden. Richtig los geht es dann erst als der Monster Man zum Angriff bläst und den Jungs nicht nur ne Leiche ins Auto setzt, die wiederum für reichlich Gags sorgt, sondern sich letztlich auch noch die hübsche Anhalterin krallt. Natürlich kann das der leicht vertrottelt wirkende Held Adam nicht auf sich sitzen lassen und macht sich unverzüglich auf in die Bude des Monster Man wo er nicht nur dessen wieder ins Leben zurückgeführten Bruder trifft, dem dummerweise aber noch Gedärme und Bauch fehlen, sondern auch eine andere große Überraschung erlebt. was dann folgt ist nicht nur die wohl genialste Augenausstech Szene seit Langem, sondern auch ein wahres Fest für jeden Freund von Kunstblut . Aber auch hier wird nie der Humor vergessen und so darf der Held den Monster Man dann im wohl wahrsten Sinne des Wortes Plattfahren.
Die Effekte sind hart und sparen nicht an Einzelheiten, hier wurde wirklich großartige Arbeit geleistet. Der eigentliche Star des Films ist aber ganz klar der Monster Truck. Allein schon die Idee einen Horrorfilm, mit einem unwahrscheinlich bedrohlich aussehenden Monster Truck, zu drehen, verdient Respekt. Hier hat Drehbuchautor und Regisseur Michael Davis, der bisher eher durch fürs US TV produzierte Teeny Komödien auf sich aufmerksam gemacht hat, wirklich ganze Arbeit geleistet. Bei der filmischen Umsetzung versucht er erst gar nicht groß neues zu präsentieren sondern setzt altbekanntes geschickt in Szene , so das man auch auf dem Gebiet keinen Grund zu meckern hat. Dazu kann er sich auf drei tolle Jungdarsteller verlassen. Insbesondere Eric Jungmann und Justin Urich als Opfer des Monster Man sind nahezu perfekt besetzt. Dazu gibt es als Eyecatcher noch Aimee Brooks und fertig ist die Idealbesetzung
Reichlich Seitenhiebe auf andere Backwood Slasher Filme, großartige Dialoge, reichlich Situationskomik und trotz allem fehlt nicht die nötige Härte. Dieser Film hat wahrlich das Zeug dazu sich zum Partykracher zu entwickeln, auch wenn sich die erste Hälfte des Film doch teilweise ein kleines bisschen zieht. Trotzdem 8 von 10 Punkten.