Nach dem Flop von „Half past dead“ am US-Boxoffice und den unterirdischen „The Foreigner“ bzw. „Out for a kill“ scheint der alternde Actionheld Steven Seagal nun endgültig im B-Sumpf versunken zu sein. Umso erstaunlicher, dass sich „Belly of the beast“ als unterhaltsamer Genrevertreter erweist, was zum Großteil dem großzügigen Budget der Lerner-Brüder zu verdanken ist. Bleibt zu hoffen, dass der Aufwärtstrend weiter anhält. Ob Seagal wirklich noch mal die Kurve kriegt, wird sich mit „Submerged“, einer Mischung aus U-Bootaction und Tierhorror, demnächst zeigen. „Belly of the beast“ ist auf jeden Fall ein Schritt in die richtige Richtung, hoffen wir, dass unserer kloppenden Frühlingsrolle noch mal ein Comeback gelingt.
Laut sicherer Quellenangabe hat der Film satte 18 Millionen Dollar gekostet, für ein B-Movie ein beachtliches Budget (Kollege Wynorski würde damit drei Dutzend Filme drehen). Schnell merkt man jedoch, dass nur ein sehr geringer Anteil in das Drehbuch investiert wurde. Denn dieses erweist sich, wie die meisten der NuImage-Plots, als Standardstory ohne Überraschungen. Seagal spielt mal wieder einen EX-CIA-Agenten, der in Thailand nach seiner entführten Tochter sucht. Natürlich ist klar, dass der offensichtliche Täter nicht der Entführer ist, sondern die Geschichte sich ein paar mal wendet, was jedoch arg voraussehbar ist. Die Charaktere bleiben Pappfiguren und wirklich spannend ist des Spektakel eigentlich auch nicht.
Aber gut, auf die Story werden eh die wenigsten achten. Dafür darf Seagal hier mal wieder richtig zuschlagen, denn die Action erweist sich als perfekt choreographiert und ist mehr als genug vorhanden. Zwar vermisst man ein bisschen Abwechslung, außer Martial-Arts und Schießereien gibt’s leider nichts, dafür sind die Schießereien blutig und auch die Knochen bleiben bei den Fights nicht heil. Seagal schlägt zwar wieder besser zu, aber er wird doch recht oft gedoubelt. Dies wird jedoch durch die tolle Schnitttechnik wett gemacht, die wirklich Kino-Niveau hat. Auch Musik und Optik gefallen, lediglich die vielen Zeitlupen nerven auf Dauer. Bei den Fights, in denen es Seagal sogar mit fünf oder mehr Asiaten aufnimmt, ist das Verwenden von Wirework deutlich erkennbar, Spaß machen die Fights allemal, da sie abwechslungsreich inszeniert sind. Das Finale bietet Action vom Feinsten, wie ich sie selten in einer Videopremiere gesehen hat, der unübersehbare Hongkong-Einfluss tut dem Film richtig gut.
Die Darsteller um Seagal sind besser als erwartet und fallen zumindest nicht negativ auf. Seagal kommt auch hier mit zwei Gesichtszügen rum, selbst als ihm gesagt wird, seine Tochter sei entführt worden, bleibt seine Mimik ein Witz.
Fazit:
„Belly of the beast“ ist ein ordentlicher B-Actioner mit einer lahmen Story und recht guten Darstellern. Dafür sitzt die Action, die nicht nur ausreichend sondern auch relativ hart ausgefallen ist. Seagal zeigt sich wieder besser in Form, sodass man wieder auf bessere Zeiten hoffen kann. Die Zukunft wird’s zeigen, „Belly of the beast“ ist jedenfalls ein kurzweiliger, unterhaltsamer Actionfilm, der für Genrefans die richtige Wahl sein dürfte.