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Jane Osgood hat nach dem Tode ihres Mannes dessen Hummerzucht übernommen und kann sich und ihre Kinder gerade so über Wasser halten. Als aber eine Ladung Hummer durch die Schuld der Eisenbahn eingeht und sie damit einen Großkunden verliert, geht sie gegen den neuen Chef der Bahngesellschaft vor. Zur Seite steht ihr, ihr jahrelanger Freund und Anwalt George. Jane gewinnt auch den Prozess, aber die Bahngesellschaft will durch alle Instanzen gehen.
Sie braucht aber das Geld und pfändet kurzerhand eine Lok der Gesellschaft in ihrem Heimatbahnhof. Das löst einen erbitterten Kleinkrieg mit dem neuen Bahnbesitzer aus...
Hier haben wir einen typische Doris Day Komödie zu Beginn der 60er Jahre. Sie zeigt eine starke Frau, die selbständig ist und sich von der großen Bahngesellschaft nicht unterkriegen lässt (wobei eine nicht zu übersehende Portion Patriotismus gegen Ende mitschwingt).
Doris Day verkörpert eben ihre typische Rolle, macht ihre Sache außerordentlich gut und überzeugt auf der ganzen Linie.
Zur Seite wurde ihr der wunderbare Jack Lemmon gestellt, der hier mal wieder den "Underdog" abgeben darf. Ein Held aus der zweiten Reihe, der schon seit Kindheitstagen in Jane verliebt ist und mit dem momentanen Prozess, als Provinzanwalt, ein wenig überfordert ist. Gegen Ende wächst er aber genretypisch über sich hinaus und will mit allen Mitteln die Hummer zusammen mit Jane ausliefern. Das Happy End versteht sich natürlich von selber, auch wenn es erst so aussieht, als ob der Reporter, der es auch auf Jane abgesehen, das Rennen macht.
Der Bahnchef Montgomery wird richtig fies dargestellt, ein typischer "Menschenfreund", der am Ende aber doch, angesichts des Sturkopfes von Jane, klein bei gibt.
Die Story ist schön kurzweilig und zieht ihren Humor oft aus der Situationskomik oder auch den Macken der Charaktere. Als Running Gag hat man den "Familien-Hummer" Sam eingebaut, den man ständig an Land vergisst und immer kurz vor dem Austrocknen steht.
Dazu gesellt sich eine solide Kameraarbeit und ein wunderbar "schmalzige" bis aufbrausender Soundtrack, der das Geschehen oft und nachhaltig unterstützt.
Eben eine typische Doris Day Komödie, aus den guten alten Tagen, mit wesentlich subtileren Tönen, als der heutige Holzhammer-hau-drauf-Humor. Day ist mal wieder bezaubernd aber gleichzeitig stark, Jack Lemmon ständig im Stress und oft kurz vor einem cholerischen Anfall. Bei harmonieren absolut fabelhaft und haben dazu einen wunderbar fiesen Gegner.
Perfekter Film für Fans solcher Streifen, mit einem schönen gute Laune Faktor.

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