Review

Vinegar Syndrome hat als Filmvertrieb bereits einige qualitativ hochwertige Releases rarer Filme zu verantworten und steht dafür bei Genrefans hoch im Kurs. Eight Eyes ist die erste hauseigene Produktion.

Ein verheiratetes Paar macht Urlaub in Serbien. Dort lernen sie einen Einheimischen kennen, der den Beiden die Region zeigen möchte. Sie schließen sich dem Fremden an, doch der legt ein zunehmend seltsames Verhalten an den Tag. Als dann auch noch ihr Ehemann verschwindet, wird der Frau endgültig klar, dass hier etwas nicht stimmt...

Dieser Independent Film orientiert sich klar an Terrorfilmen der 70er wie LAST HOUSE ON DEAD END STREET (1973), BLUTGERICHT IN TEXAS (1974) oder HÜGEL DER BLUTIGEN AUGEN (1977), allerdings ohne deren Klasse im entferntesten zu erreichen.

Gefilmt wurde nicht digital, sondern auf 16mm und Super 8mm, doch das ändert nichts daran, dass der Film oft billig und neu aussieht. Zum Look gehört eben auch ein gutes Szenenbild, Ausleuchtung, Kostüme usw. 

Die erste Hälfte des Films gibt es etwas Hintergrundinformation zu den Figuren und es werden ein paar Hinweise auf das sich anbahnende "Schrecken"  eingestreut. Der Spannungsaufbau steigert sich langsam aber stetig, so jedenfalls die Intention der Macher. 

Wenn die Situation dann endlich mal eskaliert, ist der Film überraschend zahm. Ich hatte ehrlicherweise mit etwas Sleaze, Sadismus und Gewalt gerechnet, aber das Gebotene ist auf FSK-16 Niveau. Etwas Gore gibt es schon, aber hart ist hier nichts. Die F/X sehen mittelprächtig aus, sind aber zum Glück handgemacht. Immerhin ist der Film solide gespielt (für Low Budget-Verhältnisse) und kompetent genug inszeniert, um in diesen Szenen ein gewisses Mitfieber mit der Protagonistin zu erreichen.

Eine surreale Schnittmontage stellt dann das winzige Highlight des insgesamt enttäuschenden Films da. Es ist ein "Slow-Burner" der auf Sparflamme köchelt und nie richtig Fahrt aufnimmt. Es sind gute Ansätze vorhanden und es wird nie richtig langweilig, sehr wohl aber langatmig! Der Film geizt auch mit Schauwerten und setzt keine Höhepunkte. 

Vielleicht will der Film auch nicht mehr sein, als eine unspektakuläre Hommage an 70er Exploitation, doch mir war das zu mau. Da fand ich den thematisch relativ ähnlichen SPEAK NO EVIL (2022) um Welten besser, der spielt aber auch in einer anderen Preisklasse.

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