Die beiden Kellnerinnen Frida und Jess machen auf einer Gala die Bekanntschaft des Tech-Milliardärs Slater King, der sie - zusammen mit einigen weiteren jungen Frauen - spontan einlädt, gemeinsam mit ihm und seiner Entourage zum Ausspannen auf seine paradiesische Privat-Insel zu fliegen. Gesagt, getan! Nach ein paar Tagen zugedröhnter Dauer-Party in dem Luxus-Resort mit jedem erdenklichen Komfort mehren sich jedoch die subtilen Zeichen, dass auf dem Eiland irgendetwas nicht mit rechten Dingen zugeht. Eines Morgens ist Jess plötzlich ohne jede Spur verschwunden... und außer Frida scheint sich niemand der anderen Anwesenden überhaupt an sie erinnern zu können... "Blink Twice" ist ein ziemlich paradoxes Ding, denn einerseits gibt er trotz seiner Anlegung als Slow Burner nämlich mächtig Gas, treibt fast atemlos seine Handlung voran und hetzt förmlich - auch dank einer fettfreien Montage - durch seine Schnitt-Folgen... und andererseits funktioniert er zwar am besten, wenn man im Vorfeld möglichst wenig über den Inhalt Bescheid weiß, ist aber kurioserweise dennoch praktisch nicht zu spoilern (auch nicht durch eine überflüssige, dem Film vorangestellte Trigger-Warnung), denn er bewegt sich doch schnurstracks auf genau die Auflösung zu, die man sich da bereits im Vorfeld zurechtgelegt hat und demnach auch erwartet: Quasi "Get Out" trifft MeToo auf der Epstein-Insel (es ist gut, dass der da zunächst angedachte Titel "Pussy Island" verworfen wurde, denn der hätte einen nochmal zusätzlich mit der Nase darauf gestoßen!), was "Blink Twice" halt schon irgendwie zum Parade-Beispiel dafür macht, wie das Horror-Genre schon seit jeher zeitgeistige gesellschaftliche Diskurse reflektiert, Publikums-wirksam aufbereitet und zumeist - wie es hier der Fall ist - im Schluss-Drittel in einer saloppen Gewalt-Orgie kulminieren lässt... nur das fast völlige Ausbleiben jedweder Überraschung kostet ihn da in der Endabrechnung einen Punkt. Gerade mal überhaupt nichts zu bekritteln gibt es da allerdings an der Machart des Ganzen, denn Regie-Debütantin Zoë Kravitz hievt die etwas trashy anmutende Geschichte alleine schon durch ihre Inszenierung auf A-Niveau und outet sich damit praktisch aus dem Stand als geborene Filmemacherin, während die durch die Bank überzeugend performenden Akteure "Blink Twice" hinterrücks fast schon zum großen Schauspieler-Kino werden lassen... insbesondere Channing Tatum, der hier zur Abwechslung mal als Charakter-Darsteller gefordert wird, offenbart da zum Schluss ganz unerwartet doch ein paar recht abgründige Facetten (und by the way: Endlich mal wieder gute Rollen für Christian Slater, Haley Joel Osment und Geena Davis). Ach ja, übrigens, auch hier gilt mal wieder, die Angelegenheit zugunsten des allgemeinen Spaßes nicht allzu genau auf etwaige Plot-Holes und Logik-Lücken hin abzuklopfen (ganz nach dem Motto: "Wer suchet, der findet!" *zwinker, zwonker*)...
8/10