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Fede Alvarez also, und damit die Sicherheits-Karte statt kreativen Risikos: ein Remake-Spezialist mit dem Versprechen eines guten Ergebnisses, das Beste, was man aus fehlenden neuen Ideen rausholen kann. Na gut, wenn das alles ist, alles, was Hollywood noch bieten kann, alles wofür der Regisseur noch stehen will. Aber immerhin, es hätte schlimmer kommen können, siehe Exorzist und Halloween. Weniger Vorfreude weckt allerdings die Nervensäge von Civil War, zu den Personalentscheidungen aber gleich mehr. Los gehts, und das bestmöglich. Ein super Look, wir sind tatsächlich zurück in der Welt von Teil 1 und 2. Dunkel, kalt, bedrohlich, schmutzig, freudlos, lebensfeindlich. Weniger ansprechend dagegen sticht der Cast ins Auge, will man die Young Adults mittels potenzieller Identifikation ins Kino locken? Wir sind damit leider wieder beim Thema Nervensäge, diesmal sogar Mehrzahl. Ich verrate schonmal so viel, hier wird nach dem Ende niemand charisma-bedingt in Erinnerung bleiben. Na gut, die "künstliche Person" macht ihre Sache wirklich gut. Thematisch werden die kapitalismuskritischen Untertöne wieder aufgegriffen, erweitert um das überstrapazierte böse Ausgrenzen von armen Minderheiten. Naja, 2024 halt. Und wieder Zielpublikum. Alle anderen, also die echten Alien-Anhänger, werden natürlich auch versucht mit abzuholen: Facehugger check, Säure-Blut check, keine Überlebenden check, Android "Ash" fail. Puh, das sah wirklich schlecht aus und geht eher nach hinten los, als toller Fan-Service zu sein. Ein paar eigene Ideen gibt es auch, vor alle bezüglich der Alien-Genesis. Alvarez scheint zu viele Pornos anzuschauen. Oder ich, haha? Nein! Jedenfalls habe ich da sowohl Penis als auch Vagina gesehen. Viel anderes aufregendes kann ich jetzt nicht berichten, nichts haut einen so richtig von den Socken. Am Ende darf Alvarez den Horror im „Sci-Fi-Horror“ betonen und es wird wirklich wild und unappetitlich. Aber auch wieder mit viel Potenzial im Gesamtkontext anzuecken. Die Bewertung ist echt schwierig, das Franchise zerreißt einen da von zwei Seiten in der Luft. Als neutraler Film wäre das nicht schlecht, gute Genrekost, anhand einiger unerreichbarer Vorbilder wird der Beigeschmack bei näherem Durchdenken immer fader. Wer bei Teil 4 oder gar Teil 3 Flop sagt, darf hier keinesfalls ein „top“ von sich geben.

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