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Nach "Bube, Dame, König, Gras" war es "Snatch", der Guy Ritchie erneut einen angenehmen Erfolg einbrachte. Auch hier treffen wieder reichlich skurrile Typen in einer sonderbar verstrickten Geschichte aufeinander.

Sicherlich nicht ohne vorher auf Tarantinos "Pulp Fiction" geschielt zu haben, kreierte Ritchie seine Kollektion mit Figuren, die wohl kaum in irgendeine Schublade passen. Einfallsreichtum besitzt "Snatch" ebenso wie kultverdächtige Gespräche, die durchaus auch durch ihren ganz eigenen Stil geprägt sind und sich etwas von Tarantino distanzieren, doch so recht über den Eindruck hinwegzutäuschen, hier musste alles unbedingt cool klingen, vermögen sie nicht. Dafür wirkt vieles einfach zu erzwungen.

Die Inszenierung hingegen ist sehr überzeugend. Ritchie hält das Tempo hoch, untermalt das actiongeladene Geschehen dafür auch mit passender Akustik, und ließ sich einiges an optischen Tricks einfallen. Mit ultraschnellen Schnitten werden so etwa Avis Reisen zwischen New York und London in aller Kürze veranschaulicht. Einen ebenfalls positiven Eindruck hinterlassen die Akteure als gut funktionierendes Kollektiv. Angesichts der Fülle von Charakteren gelingt es aber nur wenigen, sich schauspielerisch herauszukristallisieren. Brad Pitt ist immerhin dazuzuzählen. In der rundum ungewöhnlichen Rolle des extrem nuschelnden Iren sieht man ihn nicht alle Tage.

Mit seiner unbestreitbaren Dynamik ist "Snatch" regelrecht ein filmischer Wirbelwind. Einiges erinnert an Tarantino; dessen Qualität wird allerdings nicht ganz erreicht.

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