Der klassische Kannibalenfilm ist eher so ein Ding der 70er und 80er und danach beinahe ein wenig in Vergessenheit geraten. Regisseur Adam Werth wird dem Subgenre mit seinem Werk wohl eher keinen frischen Aufwind geben, denn dafür steckt er zu wenig Liebe ins Detail.
Ein Passagierflug nach Puerto Rico gerät furchtbar außer Kontrolle: Zunächst kann sich ein Häftling aus seiner Notlage befreien und um sich feuern, kurz darauf wird die Maschine von einem Unwetter zum Absturz gebracht. Die Überlebenden können sich auf eine einsame Insel retten, wo bereits die nächste Gefahr in Form blutrünstiger Kreaturen lauert…
Manche behaupten, es sei der letzte Auftritt von Tom Sizemore in einer nahezu unbedeutenden Nebenrolle gewesen, doch so bleich wie er hier in Erscheinung tritt, könnte er bereits während des Drehs…Beim Check In offenbaren sich direkt mehrere Unsympathen, einschließlich der arroganten Typen des FBI, Zetermenschen, Poser und vermeintlich harte Knochen, während sich keine potenziellen Helden herauskristallisieren.
Nach dem Absturz (bei dem nur kurz Teile des Cockpits im Meer eintauchen) ergibt sich eine krude Mischung aus „Lost“, „Herr der Fliegen“ und „Insel des Dr. Moreau“, was mit viel Trash, durchweg schwachen Darstellern und noch schlimmeren Dialogen einhergeht.
Der Survivalfaktor ist generell niedrig, wenn man zu keiner Zeit vernünftige Nahrung sucht, sich bei akutem Sonnenbrand einen Strandspaziergang gönnt und anbei noch Zeit findet, sein frisches Love Interest an einer Lagune zu erkunden.
Etwas Bewegung kommt schließlich mit dem Aufkreuzen der grünhäutigen Kannibalen ins Spiel, welche ihre Krallen zu Mordwerkzeugen umformen, wenn sie sich nicht gleich in den Hals des jeweiligen Opfers verbeißen. Bei alledem fließt immerhin etwas Blut und die handgemachten Effekte mit viel Latex und Gekröse sehen angenehm altmodisch aus, obgleich sich zuweilen Hautlappen wie zerlaufener Käse ziehen. Da die Figurenzeichnungen bei doch recht vielen Gestrandeten gegen Null tendieren, sterben phasenweise Individuen im Sekundentakt.
Allerdings entsteht bei alledem kaum Spannung und die erforderliche Dringlichkeit ist aufgrund schwachen Timings und unbeholfen inszenierter Kämpfe nie gegeben. Jedoch gibt es gegen Finale noch einen kleinen Twist, der sogar einige Mysterien rund um das Bermuda Dreieck impliziert.
Das bescheidene Budget schimmert dennoch an allen Ecken und Enden durch und obgleich das Setting der Insel eine angemessene Mischung aus exotischem Flair und unheilvoller Bedrohung schafft, kann man das Unterfangen nie so recht ernst nehmen.
5 von 10