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FUCKING COMMANDOS ON A FUCKING TRAIN!!!

„Kill“ entfacht einen indisch-ungewöhnlichen Actiontornado. Ein Zug, eine Nacht, massig Tote. Ein Spezialsoldat pflügt sich (vor allem mit scharfen Gegenständen!) beseelt durch pure Rache blutdürstig durch die Wagons und Bösewichtmassen. Nicht mehr und nicht weniger das Krawallkillerkommando, um das man in diesem Kinojahr als Actionarr - egal welcher Schule! - nicht herum kommt! Es ist „The Raid“ im Zug. Sogar mehr. Und das kein Stück zu spät! 

Fleshpiercer

Simpler Titel, simple Ausgangslage, äußerst effektives Gemetzel! Es gibt dermaßen viel, was ich an „Kill“ grandios finde, Dinge, die das westliche Actionkino nicht mehr oder gar noch nie hatte, dass ich gar nicht weiß, wo ich anfangen soll. Für mich die Powerbomb des Jahres. Ein Adrenalinkick für die Actionannalen. Erstmal erwartet man das von Indien nicht. Nicht in dieser Härte, in dieser Konsequenz, in dieser Geradlinigkeit. Klar, der indische Filmmarkt ist viel breiter als nur Bollywood und hat sich in den letzen Jahren massiv weiterentwickelt. Und ganz ohne Kitsch (mit leichtem Augenzwinkern, gerade wenn man weiß, was kommt) kommt auch „Kill“ anfangs nicht aus. Doch ansonsten ist das überraschend auf dem Niveau der allerbesten Asia-Produktionen wie einst aus Hong Kong und in den letzten Jahren etwa aus Indonesien. Wie gesagt, das Ding kommt ein gutes Stück aus dem Nichts und drückt dich in den Sessel wie ein tollwütiger Elefant. Der Hauptdarsteller hat 80s-Actionheld auf seinem unsichtbaren Stirnband stehen. Was eine Maschine! Der Score pusht als ob Carpenter in einem Westernsaloon viel heftig scharfes Curry gegessen hätte! Die Kamera wird nie zu hektisch oder unübersichtlich, ganz im Gegenteil. Aus der Enge und der Nähe seines Settings holt „Kill“ unfassbar viel raus. Die Geschwindigkeit des Films ist halsbrecherisch und schneller als der Zug selbst. Einige der Nebenfiguren - auch die Bösewichte mit ihren Schnurrbärten, Ticks und Ängsten! - sind absolut erinnerungswürdig. Der Gewaltgrad geht an die Grenze. Der Bodycount schießt in die Höhe wie einst bei Arnie und Stallone in besten Zeiten. Die Guten haben keinesfalls den Schutz des Drehbuchs, der Held ist nicht nur Übermensch und kriegt keine Treffer ab. Die späte Titeleinblendung genau zum richtigen Zeitpunkt, lässt schon jubeln. Und dann geht’s erst richtig los. Das erste Drittel schon gut, aber noch mit Handbremse und Steigerungspotenzial - das dann bis 13 hochgedreht wird. Die Bad Guys mit Charakter, die sich auch immer wieder überraschend mit Namen ansprechen beim Abgeschlachtetwerden (ähnlich wie in „Last of Us 2“). Das konsequente Ende. Es gibt Bromance, es gibt Romance, es gibt krasse Stunts und sagenhafte Splattereffekte bei denen jeder John Wick verblasst. Das Ganze geht sogar so weit, dass die Grenzen zwischen Gut, Böse, Held, Psycho, Retter, Killer moralisch clever verwischen in all den Gedärmen und Knochenbrüchen. „Kill“ ist exotisch, „Kill“ ist unnachgiebig, „Kill“ setzt (nicht nur) für das indische Kino Maßstäbe. Das ist insgesamt einfach spitzenklasse und hat mich durch das Kino gepeitscht wie zuletzt wohl „The Raid 2“, was auch schon einige Jahre her ist. Das hat jeden Hype verdient. „Kill“ muss man als Actionfan einfach sehen. Kein Wenn, kein Aber, nur auf's Maul! 

Leichen pflastern seine Gleise

Fazit: einer der besten indischen und Actionfilme aller Zeiten - die Hochgeschwindigkeitsbombe des Jahres mit absurdem Gewaltgrad und vielen erstaunlichen Gimmicks, Details, Ideen! 

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