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Ein Regisseur macht einen etwas anderen „Joker“, bzw. generell Superhelden-Verfilmung, und soll aufgrund des großen Erfolges jenen nochmal wiederholen. Was erwarten Publikum und Produzenten als einen nochmal etwas anderen Joker? Doch Mut wird diesmal nicht belohnt, zumindest nicht an der Kinokasse. Wer kreativ ist, liegt halt möglicherweise auch mal daneben. Eventuell aber auch nicht.
Todd Philipps wird eine Art bewusste Sabotage jeglichen Konzepts unterstellt, gar eine gezielte Verärgerung der Fans. Meiner Meinung nach ausgeschlossen. Ein fähiger Filmemacher, eine willige Crew, Lebenszeit, der gute Ruf. Ein Meisterstück ist generell nicht so einfach zu toppen, Fakt, nach unten, aber auch zur Seite ist alles möglich. Hier also ein Versuch, contra der Logik, was versucht werden sollte, vielleicht mit einigen kommerziellen Gedanken. Letzteres finde ich auch nicht sehr löblich, dennoch können die Kreativen künstlerisch ihr Bestes versuchen. Haben sie, nächster Fakt. Und wenn wir dabei sind, in diesem Kontext Fakten, harte: Originelles, einfallsreiches, überraschendes Konzept, check. Überragende Darsteller, volle Hingabe, check. Visuell und akustisch großes Handwerk, check. Ein Werk, das bewegt, vielleicht auch negativ, aber es macht etwas mit dem Publikum, Nachhall, check. Ich denke, das mehr als man erwarten kann.
Joker 2 hievt die Graphic Novel erneut in die Realität, treibt in diese so viele tiefe Verknüpfungen. Klingt wie ein Widerspruch angesichts der zahlreichen surrealen Musical-Sequenzen, ist aber keiner. Wo beginnt Wahnsinn, wann wird er gefährlich für andere, wie schnell verschwimmt die Wirklichkeit in der Fantasie, was ist echte Liebe, welche Auswüchse hat medialer Ruhm?
Ein missverstandenes Werk, dessen Zeit kommen wird.

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