Review

Jagdszenen mit Niedereiern

Drei Männer gehen abgeschieden im Wald jagen. Zwei scheinen erfahrener in dem Metier zu sein, einer ist ein Neuling. Zwei sind „echte“ Schweden, einer hat eindeutig Migrationshintergründe. Enten, Rehe, alle müssen sich in Acht nehmen vor diesem klischeehaften Trio maskuliner Hilferufe… 

Alphalämmchen

Wenn Frauen Filme über Männer machen… kann das klappen. Fragt mal Kathryn Bigelow. „Jakt“ aka „Hunters on a White Field“ aus Schweden ist aber leider kein gutes Beispiel dafür. Eher das Gegenteil davon. Die eigentlichen (Menschen-)Jagdszenen sind noch einigermaßen okay inszeniert, manchmal kommt ein Hauch von Spannung auf und die natürlichen Sonnenuntergänge, Verwesungsvorgänge, Rehfamilien, Nebelschwaden vor blutenden Bäumen - all das ist visuell nicht schlecht eingefangen. Akustisch werden Wald und See ebenfalls teils gut zum Leben erweckt. Leider hakt’s dann gewaltig an den zwei dicksten Stellschrauben die jeder Film inne hat: die Figuren und die Geschichte selbst. Der Protagonist ist im besten Fall blass, im schlechteren ist selbst er passend zum Titel ein weißes Blatt oder gar passiv, unsympathisch, langweilig. Und von seinen beiden leicht durchgeknallten Kompagnons will ich gar nicht erst anfangen - Steinzeitmännlein nah an der Parodie und mitsamt aller Klischees. So, und wenn man dann über eineinhalb Stunden diesen drei Lullies dabei zuguckt, wie sie im Wald rumlaufen, jagen, umknicken, jammern, schwitzen, labern und ihre Instinkte wecken, dann kommt man sich als Zuschauer (erst recht als vernünftiger Mann!) schon etwas verarscht vor. Selbst wenn vieles satirisch angehaucht ist. Es ist einfach eine schwache Vision und Version. 

Drei Männer und ein Rehbaby

Fazit: Schlappe Schwanzvergleiche, solide Survivalszenen, magere Männlichkeitsrituale… Zumindest wie sie sich eine Frau vorstellt. Schwach. 

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