Gewöhnlich kann ich mich ja für so ziemlich alle Spielarten des "Drogenfilms" begeistern, doch "Der Trip" ist höchstens aufgrund der recht illustren Namen im Abspann und ein paar extrem psychedelischer und wild geschnittenen Szenen halbwegs interessant.
Die B-Film - Produzentenlegende Roger Corman führte selbst Regie, ein gewisser Jack Nicholson schrieb die "Story", die allerdings nur ein aufgeblasenes Nichts ist und als Darsteller fungierten Peter Fonda und Dennis Hopper, die kurz danach in dem Klassiker "Easy Rider" wieder aufeinandertrafen.
Das klingt eigentlich recht vielversprechend, doch die Umsetzung ist leider ziemlich öde und langweilig geraten.
Fonda spielt einen Werbespot - Macher, der kurz vor der Scheidung steht und sich LSD einwirft.
Mehr "Story" gibt es nicht; knapp 80 Minuten lang irrt Fonda durch Hippie - Kommunen, die Stadt und vor allem seine eigenen Drogenträume.
Diese sind zwar recht ordentlich umgesetzt worden; Corman mixt hier wilde, schnelle Schnitte mit z.B. kopulierenden Köpern, auf die wiederum bunte, psychedelische Muster projiziert werden.
Vor allem die minutenlange Endsequenz ist derart heftig geschnitten, dass einem die Augen schmerzen, aber dafür sieht es irgendwie faszinierend aus.
Ansonsten gibt es noch ein paar obskure Szenen, in denen z.B. Dennis Hopper als Richter auftritt und Fonda etwas über die Schuld am Scheitern seiner Ehe faselt... - Schwamm drüber!
Eine Botschaft oder Intention sucht man vergebens und deshalb ist "Der Trip" auch ganz einfach ein schlechter Film.
Film ist eh schon übertrieben; ich würde das Ganze eher als eigenartiges Relikt der wilden 60er bezeichnen, das man sich als Fan dieser Zeit oder der beteiligten Personen oder einfach wegen der recht netten Trip - Szenen einmal anschauen kann, doch alles in Allem ist "Der Trip" ein sinnloses, seelenloses und eher überflüssiges Machwerk.
Der oben schonmal angesprochene "Easy Rider" z.B. bietet zwar scheinbar auch nicht vielmehr, ist aber bei genauerem Hinsehen ein aufregendes, revolutionäres Zeugnis der Hippie - Ära.
"Der Trip" ist dagegen einfach nur hohl, wenn auch nicht gänzlich uninteressant.
(4/10)