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So ganz eindeutig lässt sich die zweite Regiearbeit des dänischen Regisseurs Ulaa Salim nicht zuordnen. Auf den ersten Blick scheint man es mit einem Klima-Thriller zu tun zu haben, hinzu gesellen sich Teile einer Romanze, aber auch etwas Fantasy und Mystery. Vielleicht kann man am Ende gar von einer Art Öko-Romantik sprechen.

Der Klimawissenschaftler und Ozeanograph Elias trauert noch seiner großen Liebe Anita nach, da die Beziehung vor 15 Jahren aufgrund seiner beruflichen Ambitionen zerbrach. Inzwischen gehört er einem Spezialteam an, welches einen Riss im Meeresboden kitten soll, da dieser immense Auswirkungen auf die Erdstabilität hat. Doch schon während seines ersten Einsatzes unter Wasser suchen ihn Visionen mit Anita heim…

Die Chose steigt zwar mit dem typischen Aufhänger eines Katastrophenszenarios ein, als ein älterer Herr nahe einer Felsküste Zeuge eines Erdbebens wird, doch nachfolgend gibt sich der Stoff zunächst ausschließlich der jungen Romanze hin. Irgendwann folgt die schmerzliche Trennung und es erfolgt ein Break von 15 Jahren, der sogar einen Wechsel der Schauspieler erfordert, gleichermaßen ändert sich das Bildformat.

Zwar kommt es zu kurzen Einsätzen im speziellen U-Boot und technische Mankos sorgen für ein leichtes Aufkommen von Spannung, doch anstatt sich in wissenschaftliche Details zu vertiefen oder dauerhaft bei der Mission zu bleiben, widmet man sich dem Schicksal von Elias, welcher mit den Fehlern der Vergangenheit zunehmend hadert. Man könnte den Riss am Meeresboden auch als Metapher für den Riss in seinem Lebenslauf betrachten, doch bestimmte Entscheidungen können eben nicht rückgängig gemacht werden: Schlecht fürs Klima, wohl auch für Elias.

Natürlich kommt es zu einer weiteren Begegnung des ehemaligen Paares und es gibt einige minimale Wendungen, doch das Beziehungsdrama geht eventuellen Konflikten mehrheitlich aus dem Weg und gerät beinahe ein wenig meditativ, was vor allem das etwas merkwürdig endende Finale untermauert. Zusätzlich helfen Bilder einer alternativen Realität, in Elias Gedankenwelt einzutauchen, was durchaus schick gestaltet ist, aber auch keine bahnbrechenden Erkenntnisse zutage fördert.

Das Bedauern über eventuelle Fehlentscheidungen kennt jeder, der in einem ruhigen Moment über seinen Lebenslauf nachdenkt, doch Reue oder zu spät ergriffene Verantwortung ändern daran meistens nichts. Man kann dies auf eine bildliche Ebene mit der globalen Rettung der Welt bringen, doch diese gestaltet sich in vorliegender Form eben selten aufregend. Visuell und darstellerisch geht die Angelegenheit in Ordnung, doch inhaltlich bleibt letztlich doch einiges zu schwammig und unausgegoren.
5 von 10

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