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Nach 2019 und 2021 ist dies bereits der dritte Versuch des britischen Regisseurs Lawrence Fowler, dem geneigten Publikum das Gruseln mittels eines dämonischen Springteufels zu lehren. Zwar bleibt das Prinzip des mordenden Jack gleich, doch im Verlauf der Jahre ist er keinen Deut kompromissloser geworden.

Raven wird von einem windigen Geschäftsmann unter Druck gesetzt, der ihren Vater in der Hand hat. Sie soll sich in ein Mädcheninternat einschleusen, um an das Versteck einer ominösen Holzbox zu gelangen. Doch als sie diese entdeckt, wird kurz darauf der Deckel geöffnet und ein Dämon freigesetzt, der nach sechs Opfern verlangt…

Da der Stoff in den ersten Minuten relativ blutig loslegt, als ein Einbruch reichlich fehlschlägt und zwei der drei Einbrecher schroff überwältigt werden, könnte man eventuell auf eine blutige Schlachtplatte hoffen, doch diese bleibt leider aus. Stattdessen offenbaren sich hüben wie drüben sichtlich geringe Produktionswerte. Das Internat weckt nur von außen den Eindruck einer gruseligen Einrichtung, die wenigen Anwesenden erhalten erst gar keine Charakterisierung, da sie nur dem Abschlachten dienen und das Erwachen des Dämons gestaltet sich frei von Mysterien oder gar Hintergründen.

Neben der entschlossen aber zickig agierenden Raven gibt es noch die Oberbitch, den Nerd und den Hahn im Korb aber niemanden, der zum Mitfiebern anregt. Deshalb ist man zumindest dankbar, dass Jack nach einer geschlagenen halben Stunde endlich seiner Box entsteigt und mit dem Dezimieren loslegt. Dies geschieht allerdings weitgehend unspektakulär, zuweilen gar im Off. Zwar werden Finger abgetrennt, ein Gesicht gequetscht und eine Sichel durch den Körper getrieben, doch trotz der handgemachten Form beeindrucken die Gewalteinlagen nicht.

Die schummrige Umgebung trägt kaum zum Gruseln bei, zumal Jack relativ frei schalten und walten kann, jedoch zuweilen nicht mitbekommt, wenn sich jemand sehr auffällig und nicht gerade leise unmittelbar in seiner Nähe versteckt. Da ist viel Willkür im Spiel und auch das Handeln der jungen Menschen zeugt nicht vorrangig von Überlebenswillen. Selbst als man ein scheinbar adäquates Gegenmittel ausgemacht hat, werden noch falsche Prioritäten gesetzt und am Ende bleibt lediglich die Frage, wer ein Motiv gehabt hätte, den Dämon bewusst frei zu setzten.

Jack, der seit dem ersten Teil von 2019 einige Pfund zugenommen hat, jedoch immer noch ins selbe Kostüm passt, verströmt eher durch seine Akustik Grauen, jedoch weniger durch das starr wirkende Antlitz. Die dämonische Note schimmert nur allzu selten durch, Jack wirkt eher wie ein tumber Schlächter in einem simplen Kostüm.
Der Score trägt ebenfalls wenig zur Atmosphäre bei und auch die Darsteller performen eher leicht unterdurchschnittlich.

Kurbel, Melodie, Clown an Feder, - was einst Kindern mit einem Erschreckmoment Unterhaltung brachte, verkommt hier zu einem weitgehend uninspirierten Abschlachten ohne nennenswerte Spannung oder gar bemerkenswert blutigen Einlagen. Erneut muss man am Ende der Nacht sagen: Zurück in die Box!
4 von 10

 

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