Anfang bis Ende der Achtziger galt die in Hongkong ansässige TVB (=Television Broadcasts Limited) noch als wahre Kaderschmiede für Talente und baldige Bereicherung und Bekanntmachung auch des folgenden Kinogeschäftes, stammen doch Darsteller wie Choy Yun-Fat Andy Lau, Aaron Kwok, Leon Lai, Lau Ching-Wan, Francis Ng und Stephen Chow ursprünglich von dort, von der kleinen Mattscheibe, und wurden vom Studio auch vielfältig ausgebildet. Chow hat sich ebenso wie die anderen mit speziellen Serien hervorgetan und dann den Sprung auf die große Leinwand mit im Grunde den gleichen Stoffen, nur eben verkürzt auf Spielfilmlänge gewagt. Back to the Beyond dabei (mit widersprechenden Veröffentlichungsangaben, manche Datenbanken sprechen auch von 1989) sein zweiter Langfilm für den Sender (es sollte nach The Last Conflict, 1988 noch The Thief of Time, 1992 folgen), der idealerweise auch direkt auf ihn zugeschnitten ist und wo man die entsprechenden Mechanismen des Darstellers und späteren Stars schon deutlich sehen konnte; die Produktion selber auch als einer der ersten Telemovies des Senders, die damals noch mehr ausprobiert haben, in den Genres gewildert:
Lau Ching [ Stephen Chow ], ein schüchterner Arztlehrling, lernt die KUnst des Heilens bei dem erfahrenen Experten Sau-Tak [ Kwan Hoi-San ], wird aber zufällig in die Machenschaften des mit Schwarzer Magie hantierenden Master Ching-Muk [ Austin Wai ] hineingezogen, gegen dessen Kräfte er und auch seine aufblühende Romanze Fa Ying Hung [ Lam Wing-Han ] wehrlos sind. Einzig Master Yim [ Chang Yi ] kann vielleicht noch helfen und übleres verhindern.
Hier als Fantasygebilde, was Chow später auch im Kino zahlreich bedient hat, als erste Fingerübung, der Beginn eher wie A Chinese Ghost Story (1987), nur humorvoll aufgelöst, nicht im Ernst betrieben, die Abenteuer eines jungen, noch unerfahrenen Mannes auf einer Reise durch den Wald, allein auf sich gestellt, wird bald auch ein nächtlicher Friedhof gestreift. Schnell die Flucht ergriffen, über die Gräber gestolpert, der Ort doch nicht so leer wie gedacht, im Laufe auf zwei erbittert streitende Schwertkämpfer gestoßen. Irrtum und Zufall, Pech und Unglück, als unfreiwilliger Zeuge 'beseitigt', scheinbar natürlich nur, es ist kein Kurzfilm. Anspannung und Entspannung, Gewalt und Witz, eine Mixtur, die reichlich noch erprobt und ausgeführt wird, im Wuxia, in literarischen Adaptionen, in Assoziationen, in Anspruch und Albernheit, im Mo Lei Tau, dem No Nonsense Humor. Bauten werden bald gezeigt, Innenräume, karge, aber dekorativ angerichtete Anlagen, mit der Waffe hier gekämpft, der Magie und dem Schalk im Nacken, ein wechselhaftes Schelmenstück, die Vorwegnahme des A Chinese Odyssee Zweiteilers Part One - Pandora's Box (1995) respektive Part Two - Cinderella (1995) oder dem von The Mad Monk (1993), gewürzt mit etwas Blut und Motiven des Horrorfilmes, mit sinister Treiben, mit dem Kampf um die Vorherrschaft, als Period Piece gehalten, die entsprechend eingerichteten Studioanlagen durchströmt. Noch heute wird bei TVB diese Methode weitergeführt, letztens erst in der erfolgreichen Serie Your Highness (2022), quasi die Modernisierung, das Update bloß.
Teilweise wird hier auch der älteren Generation das Feld überlassen, den Routiniers, wird aber auch bei Tageslicht der wahre Feind betrachtet, ein Wechselbad an Situationen und dem Umgang damit, dazu zu Beginn verbaler, so einfach nicht zu übersetzender Witz. Eine Sifu-Schüler-Mentorenschaft hält die Geschichte dann fest und erklärt sie, einer erzählt, einer hört zu und lernt, etwas Martial Arts wird auch geboten, fest choreografiert, d.h. wie einstudiert. Die Romantik bis hin zur Liebe und Tragödie spielt natürlich auch eine Rolle, sonst wäre die (zumeist paranormale) Handlung nicht vollständig, die Frauen in der Szenerie unnötig, Bekanntschaften gemacht und tiefere Verbindungen, welche mit Eindruck und Bedeutung. Chow hier noch blutjung, die Unschuld vom Lande, die Dekoration lieblich und verträumt, viel Pflanzen, viel Holz, eher spartanisch eingerichtet, mehr Umrahmung als zentral gefüllt, oft ungestört wirkend von der Öffentlichkeit aber, obwohl hier noch ein Dorf mit Theater etc. dazu gehört. Eine Vorstellung in der Vorstellung, Unterhaltung zum Zuschauen gleich zweimal, im Film und der Film selber, die mysteriösen Geschehnisse eher versteckt im Schatten und im Hintergrund, spärlich beleuchtet, mit dem Schein von Kerzen, Fackeln, Öllampen, Laternen, Lagerfeuer oder anderen Funzellicht, ansonsten auch viel im Dialog gehalten, die Kommunikation deutlich und offensichtlich wichtiger.
Attacken in finsterer Dunkelheit halten das Tempo aufrecht, zuweilen werden auch verweste Körper geborgen, Aufregung im Dorf, eine Unerklärlichkeit. Der Frieden nur vorgeblich und vorgetäuscht, böse Überraschungen zu vermelden und zu verhindern, die Bevölkerung unwissend in Bedrängnis geraten und in Bedrohung, nahezu wehrlos den schadhaften Mächten ausgesetzt; nur bei Sonnenschein ist alles lieblich. Der Hauptdarsteller bleibt hier trotz viel Anwesenheit nur Außenseiter, Durchreisender, er gehört nicht wirklich dazu, er mischt sich bloß ein bzw. versucht es, eine passive Anpassung, keine Inklusion, ein richtiges Integrieren nur Illusion, ein zwischen den Welten schweben. Effektetechnisch geht es später zum Zuge, die Arbeit mit dem Drahteinsatz, dazu Auseinandersetzungen mit einigen 'verkleideten' Gestalten, Art Strohpuppen oder sichtlich mit braunen Laken vermummten Baummonstern, plus ein größeres Feuer, wird ein Schauplatz abgefackelt, einfaches Filmemachen hier, handgemachte Tricktechnik immerhin, wenn auch mit dem Rückgriff auf gewisse simple Produktivität hin bis zur Primitivität. Zwischendurch sind gleich mehrere 'Baustellen' bis hin zum fatalen Eindringen in die Unterwelt zu beackern, zum Schlafen kommt hier keiner mehr, eine ständige Intrige schmieden, ein mit Offensiven oder heimlichen Tricks, mit Tod und Verderben Agieren.