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Schneller und lustiger als in den beiden Teilen zuvor prallen wieder einmal mehr Buschmann und Zivilisation aufeinander. Gleich zu Beginn des Filmes gerät N!xau mitten in Werbefilmaufnahmen für eine Burgerkette aus Hong Kong. Nach bekanntem Strickmuster ist für Lacher gesorgt - doch dabei bleibt es leider. So amüsant und konträr die Anfangsszene auch ist, so langweilig und öde wird der Rest.

Unser kleiner Held darf zum dritten Mal für Verwirrung sorgen, diesmal in der Großstadt Hong Kong. Dazu muß er aber erst einmal dort hin kommen, das wird kurzerhand als Gepäckstück im Flugzeug erledigt. Die notwendige Nebenhandlung übernehmen in diesem Teil zwei wenig witzige Diamantenschmuggler, die ein wenig an Dick und Doof erinnern.

Die Story ist insgesamt lau und öd, dafür aber zweitrangig. Slapstick und die Beleuchtung unserer Zivilisation aus anderen Blickwinkeln stehen wieder im Vordergrund. Wer im ersten Teil herzhaft lachen konnte, sich im zweiten Teil ein Schmunzeln entlocken ließ, wird jetzt derb gelangweilt auf der Couch mümmeln - ja, da legt die Lebensfreude eine kurze Verschnaufpause ein. Diese Botswana-Produktion kann mit den Vorgängern nicht mithalten, weder in Storyboard noch in allen anderen Kriterien. Insbesondere Kameraführung, Ton, Lichttechnik und Sound sind noch übler geworden. War die unterdurchschnittliche Qualität in den anderen Sequels kritikmässig noch vernachlässigbar, tritt diese hier stärker in Vordergrund mangels "Ablenkung" durch Filmspaß.

Wenige Gags in unlustige Szenen paart sich mit fehlender bissiger Ironie und der bisher dagewesenen Kritik an "unserer Zivilisation" zu einem Machwerk, das selbst die B-Kategorie bei weitem unterschreitet. Stellenweise fragt man sich, ob hier mit einer handelsüblichen Videokamera aus dem Sommerschlußverkauf ein Drehbuch aus der Theater-AG der 5. Klasse einer Waldorfschule verfilmt wurde. Der Versuch einmal mehr zwei grundverschiedene Welten aufeinander prallen zu lassen endet leider nicht in der erwartet lustigen Manier, sondern frei nach dem Motto "schau'n mer mal, dann wird's scho' wer'n". Nee, 's wurd' nix, Gemüt enttäuscht. 92 Minuten können manchmal verdammt lang werden.

(2/10)

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