Trauerspiel of the Dead
Die Toten kommen zurück. Doch kommen sie hier erstmal nicht als Bedrohung, sondern als eine Möglichkeit für die Hinterbliebenen, noch einmal Abschied zu nehmen, loszulassen – oder eben doch festzuhalten und die Konsequenzen zu tragen. Wie der Titel schon sagt, stehen hier nicht die Untoten im Zentrum, sondern die Lebenden. Anhand von drei Familien werden wir Zeugen, wie individuell Trauer und Abschied gelebt werden.
Das Lauftempo von Romeros original Zombies entspricht dabei in etwa dem Erzähltempo des Films: Wenn der Großvater das Grab seines Enkels aushebt, sehen wir, wie er das komplette Grab aushebt. Wenn ein Mann in eine Bahn steigt, dann wartet die Kamera, bis die Bahn wieder aus dem Bild verschwunden ist. Das macht natürlich was mit einem: Je nach Gemütslage kann man den Film entweder durchweinen – oder durchschlafen.
Denn ergreifend sind die Episoden schon, insbesondere die der beiden alten Liebenden, deren letzter gemeinsamer Abend mit Nina Simones besonders intensiver Version von Brels „Ne me quitte pas“ untermalt wird – in nahezu voller Länge, versteht sich.