Goose ist Anführer einer Streetgang. Als seine Freundin von feindlichen Straßenkämpfern ermordet wird und sein Vater ihn in einem Anfall von Wahnsinn angreift, bricht für Goose seine bisher schon ziemlich kaputte Welt endgültig zusammen. Er wechselt zur feindlichen Gang über, um diese in einen Überfall zu verstricken, der ihm die Möglichkeit zur Rache gibt. Nachdem reichlich Beute gemacht wurde, verschwindet Goose mit dem Geld und es kommt zum Todeskampf im Morgengrauen.
„Deadbeat at Dawn“ ist kein Horrorfilm, sondern ein knallharter Action-Streifen, der aber durch seine extremen Splatterszenen gerade Horror-Buffs interessieren dürfte. Jim Van Bebbers Erstling ist ein visuell gelungener Kriegsbericht von der vordersten Front der Straßenkämpfe, die in den urbanen Geisterstädten der USA auf der Tagesordnung stehen. Bei der Schilderung martialischer Geschehnisse verliert sich Van Bebber aber nicht im Ausmalen romantisierender Heldenbilder im Stile von Walter Hills „Die Warriors“, sondern bedient sich eher der archaischen Urgewalt einer barbarischen Vorzeit à la „Conan, der Barbar“. In düsteren, nihilistischen Szenerien, die „Deadbeat at Dawn“ neben „Combat Shock“ zu einem der wirklich morbiden und subversiven Klassiker der End-80er-Jahre werden lassen, wird eine Handlung vorangetrieben, die auf der erzählerischen Ebene spannend und unterhaltsam sowie hinter den Bildern ein grausam-brutales Spiegelbild unserer Gesellschaft ist. Bis heute hat es kein deutscher Verleih gewagt, diesen Film einem hiesigen Publikum zuzuführen. Dem Mut der Leute von ARTWARE ist es allerdings zu verdanken, daß „Deadbeat at Dawn“ wenigstens als Pal-OF zur Verfügung steht. Mit Paul Harper, Jim Van Bebber, Megan Murphy, Ric Walker, Marc Pitman u.a.
© Selbstverlag Frank Trebbin