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"Der Mann der niemals aufgibt" ist ein typischer Actionfilm der 70er Jahre, der mit Clint Eastwood in Hauptrolle und auf dem Regiestuhl aufwarten kann.

Eastwood gibt erneut den raubeinigen und straighten Cop, hier allerdings als Ben Shockley mit der Attitüde des trinkenden Losers, der den Auftrag hat, einen Zeugen bis vor Gericht zu begleiten. Dass dieser scheinbar einfache Job mehr mit sich bringt, ist natürlich zu erwarten.

Zunächts entpuppt sich der Zeuge als Prostituierte, die dann natürlich noch als Zeugin eine Gefahr für den korrupten und perversen Polizeichef darstellt. Der versucht natürlich mit allen Mitteln, den Versager Shockley aufzuhalten. Dumm gelaufen, denn dieser entdeckt doch glatt den Dirty Harry in sich...

So plump die Story ist, so unterhaltsam könnte sie doch sein. Immerhin haben wir hier Eastwood auf dem Zenit seiner Actionperformance und dazu noch auf dem Chefsessel. Dass er den Job verdammt gut beherrscht hatte er bereits bewiesen, unter anderem mit dem besten Western der Welt "High Plains Drifter".
Dennoch wirkt sich das Drehbuch mitunter etwas negativ aus. Hier und da entstehen Längen, auf die man gut hätte verzichten können und auch manche Dialog- und Handlungsszenen wirken etwas plump und ungelenk. Warum zum Schluss keiner der Polizisten in das Geschehen eingreift, erschließt sich meiner nicht. Und auch die Szene mit den Rockern vor der Höhle holpert doch sehr.

Die stärksten Momente bietet der Film über seinen Hauptdarsteller, der hier einfach unglaublich charismatisch wirkt und über seine Physis das Bild beherrscht. Diese Rollen stehen Eastwood einfach.

Bei der Kameraarbeit fühlt man sich teils an die frühen 80er erinnert. Serien wie "Knight Rider", "A-Team" oder "Magnum" lassen sich vom technischen Aspekt durchaus mit dem Film vergleichen. Ungeschickte Zooms, Totalen und Panoramashots aus dem wackligen Helikopter - hier merkt man klar die Handarbeit! Für einen Hollywoodfilm aus dieser Zeit hätte man von Kamera und Schnitt eigentlich mehr erwarten dürfen.

So bleibt eine nette Grundidee, die in ihrer Umsetzung jedoch deutliche Mängel aufweist und über die gesamte Laufzeit etwas an Spannung vermissen lässt. Das kann auch ein Eastwood nicht komplett ausgleichen und der Film hinterlässt den Eindruck, als hätte er ständig mehr sein können. Schade...

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