Wie geil ist der denn, bitte?!
Wer sich an Dirty Harry, Paul Kersey, Ethan Hunt oder gar dem Robocop bereits mehrfach sattgesehen hat, dennoch von großspurigen Orion- und Action-Produktionen aus dem Herzen der 80er kaum genug bekommt, vielleicht auch einen soft spot für das dreckige New York dieser Epoche hat, der darf gerne mal in „Remo“ reinschauen. Nein, er muss es. Wirklich ein kleiner, nicht unspektakulärer Geheimtipp. Über einen totgeglaubten Cop, der von einer amerikanischen Geheimeinheit angeworben und eingesetzt (und mehr oder weniger gezwungen?!) wird, um die ganz bösen Buben zu jagen. Und dafür lässt er sich sogar ein paar übermenschliche Kampftechniken von einem asiatischen Meister lehren mit denen er zur ultimativen Waffe wird…
Wunderbarer Schwachsinn
Wenn ein Film selbstbewusst schon im Titel ankündigt, dass das nur der Anfang des Abenteuers ist, dann weiß man dass man es nicht mit einem Anfänger zu tun hat. „Remo“ ist whacky und ganz wundervoll. Klasse und krasse Stunts (vor allem an der Freiheitsstatue!) wechseln sich ab mit Vollkäse wenn unser Held plötzlich Kanonenkugeln ausweicht oder über Wasser läuft. Dazu kesse Sprüche und allgemein ein augenzwinkernderes Drehbuch als man meint. Ganz ernst nimmt sich das nie, rechnen muss man mit dieser Maschine von Mann dennoch. Der heroische Score dazu. Und das Adrenalin kocht schön auf Dauerflamme. Das hat etwas von TV-Serien a la „A-Team“, nur eben mit diesem NYC-Kinoflair voll von rauchenden Gullydeckeln, den Twin Towers im Hintergrund und Bösewichten mit Swarovskisteinen (!) auf den Zähnchen. Das passt auf kaum eine Kuhhaut, verkommt jedoch auch nie zu totalem Comicoverkill. Trotz bizarrer und ausführlicher Trainingsmontagen mit dem Chinamann. Fred Ward ist eine stabile Charakterfresse, zwischen Scarface und James Bond. Kein Wunder, dass alles stark an 007 erinnert, bei dem Regisseur. Ganz ein Kind seiner Zeit. Und doch zeitlos gut. Leider konnte er sich gegen Stallone & Co. damals nicht durchsetzen. Zu Fortsetzungen oder geplanten TV-Projekten sollte es nie kommen. Schade eigentlich. Dieser entwaffnet gute Superbulle hätte noch ein paar Abenteuer verdient und im Köcher gehabt… Ein sympathisch-gescheiterter Held der Kindheit. Etwas guckt die rosarote Brille selbstredend mit. Denn wenn man streng und genau guckt, löst „Remo“ ganz sicher nicht alle Versprechen, Möglichkeiten und Kopfkinos ein. In mein Herz geschlossen hatte ich ihn dennoch schon gefühlt immer.
Ihn erwischen: Impossible!
Fazit: einwandfreier Action-Fun-Mix - Remo ist eine echte Marke!