Der Titel könnte bei einigen Lippern garstige Assoziationen zur Entstehung eines Städtenamens hervorrufen: Detmold. Vielleicht ursprünglich zusammengesetzt aus Dead und Mold, also tot und Schimmel. Wobei es sich bei Versmold auch nicht viel besser verhält.
Derartige Gedanken dürfte sich Autor und Regisseur John Pata wohl nicht gemacht haben, als er beim Erkunden eines verwahrlosten Gebäudes für vorliegende Geschichte inspiriert wurde.
Brooke und Tanner sind zwei Kunstfotografen und reisen mit ihrer Fahrerin CJ durch die Gegend, um Interieurs verlassener Gebäude zu dokumentieren. Als sie bei der großen Forschungseinrichtung Franklin Hill auf Erkundung gehen, stoßen sie auf einen Obdachlosen, der unter Verfolgungswahn zu leiden scheint. Doch auch Brooke und Tanner werden schon bald von Geistern ihrer Vergangenheit heimgesucht…
Einmal mehr stehen die oftmals faszinierenden Lost Places als Grundlage im Vordergrund, von denen es in den USA weitaus mehr geben dürfte als hierzulande. Zur Einstimmung betritt das Duo zwei durchschnittliche, jedoch merklich heruntergekommene Wohnhäuser, wo die Probleme und Ängste der Protagonisten zutage treten. Brooke musste vor Jahren dem Suizid ihres Vaters beiwohnen, während Tanner aufgrund eines Films in seiner Kindheit Furcht vor Vogelscheuchen hat. Ein paar Flashbacks stimmen sich primär auf das Trauma von Brooke ein.
Während Husten und Kopfschmerzen bereits früh erahnen lassen, was der wahre Hintergrund für eventuelle Verstimmungen sein könnte und man sich wundert, warum die keinen entsprechenden Mundschutz tragen, macht sich in den Räumen des Geländes Unbehagen breit, nicht zuletzt befeuert durch den unberechenbaren Obdachlosen, der latent zwischen Aggression und Einsicht schwankt. Doch an der Stelle, an der man mittels intensiver Halluzinationen Spannung hätte schüren müssen, bleibt es erst einmal zu lange harmlos. Stattdessen setzt das beinahe schon obligatorische Gewitter ein.
Trotz durchweg sauberer Kamera kristallisiert sich zudem der geringe inszenatorische Aufwand mit ohnehin nur drei wesentlichen Figuren heraus, da die Paranoia zwar zu leicht unheimlichen Sichtungen führt, doch die kreative Ausführung hält sich doch arg in Grenzen.
Gelungen ist zwar eine Parallelmontage mit zwei unterschiedlichen Wahrnehmungen auf eine bestimmte Situation, doch wenn letztlich sogar ein schlecht gestalteter Werwolf bemüht werden muss, um irgendwelche Schauwerte zu erzeugen, ist es um den Ideenreichtum schlecht bestellt. Hierzu passen auch die letzten Einstellungen, bei denen bereits der Abspann läuft.
Obgleich die wesentlichen Mimen recht ordentlich und nuanciert performen und die Auswahl der Sets durchaus gelungen ist, wird das Potential kaum genutzt, welches oftmals von derartigen Orten ausgeht. Der Schrecken hält sich in Grenzen und obgleich ein paar Gewalteinlagen handgemachter Art okay gestaltet sind, mangelt es insgesamt an intensiven Momenten, die eine Sichtung unterm Strich eher weniger befürworten.
4,5 von 10