Detroit, kurz vor Halloween: Einige Kids wollen eigentlich nur im Wald Party machen, werden dabei jedoch flott von einem maskierten Psychopathen aufgemischt, der sich zuvor bereits durch ihren Freundeskreis gekillt hat. Wieso hat es der Unbekannte auf sie abgesehen...? Die Fan-Filmchen, die da von den Horror-Nerds übers Wochenende mit der Video-Kamera runtergeholzt werden, sterben einfach nicht aus... und um genau so ein Exemplar handelt es sich mal wieder bei dem für nur wenige hundert Dollar Budget entstandenen "Blood Gorge", der es trotz aller Mankos durchaus verdient hat, ein wenig Aufmerksamkeit zu erhalten, denn zumindest lässt sein Macher Victor Gabriel, der hier für Regie und Drehbuch verantwortlich zeichnet und auch eine der Rollen als Darsteller übernommen hat, durchaus ein gewisses Talent durchscheinen. Okay, das Ding ist genauso dumm wie alter Andreas Schnaas-Scheiss und das Personal vor der Kamera müht sich auch mit seinen banalen Quatsch-Dialogen noch merklich ab, aber was das Heraufbeschwören eines angestrebten Alte-Schule-Feelings und der damit verbundenen Retro-Atmosphäre anbelangt, ist man doch äußerst erfolgreich. Bereits der erste Kill ist da überdeutlich als Hommage an eine vergleichbare Mord-Szene aus "Die Forke des Todes" auszumachen und auch in der Folgezeit beweist Gabriel mit hier und da gesetzten, kleinen Easter-Eggs, dass er seine Klassiker gesehen hat und sich im Genre auskennt. Ziemlich beeindruckend ist zudem, wie gut man die Optik für einen reinen Amateurfilm hinbekommen hat und wie gut der Synthwave-mäßige Score zu den präsentierten Bildern passt, so dass man (fast) schon bereit ist, über Drehbuch-Unzulänglichkeiten und Schauspieler, die keine sind, hinwegzusehen... und gegenüber so manch anderem Schrott aus der Schlitzerfilm-Sparte hat "Blood Gorge" zudem das Glück, dass sein nichtiger Plot nicht krampfhaft auf abendfüllende Länge hochgepeitscht wurde, sondern gerade mal überschaubare 40 Minuten geht und darum auch nicht Gefahr läuft, allzu arg zu langweilen. Wie schade nur, dass Gabriel inhaltlich aber nicht mehr eingefallen ist, als eine Tötungs-Szene an die nächste zu reihen und die entsprechenden Momente mit selbst zusammen gepanschten Home Made-F/X und krassen Make-Ups auszustaffieren, bei denen natürlich satt im Gekröse gewühlt wird. Okay, den inneren Gorebauer kann man dabei wieder mal gepflegt von der Leine lassen, ohne das Niveau gleich gänzlich auf Bodennähe absenken zu müssen, und "Blood Gorge" mag da im Vergleich zu dem gehypten "In A Violent Nature" sogar die bessere inhaltsleere und überharte Slasherfilm-Fingerübung von 2024 sein, aber trotzdem: Das nächste mal bitte MIT Handlung...!
6/10