Ein Team von Spiritualisten wird beauftragt, den Fluch von einer Familie zu nehmen. Die Spur führt zum gut verborgenen Grab eines der Vorfahren. Nachdem dieser exhumiert wurde, scheint der Auftrag erledigt. Doch dann beginnt der Spuk erst wirklich. Nach etwas mehr als einer Stunde, wenn der Film in Grunde zu einem runden Ende gekommen ist, wird im wahrsten Sinne des Wortes eine neue Ebene eröffnet und noch eine Schippe Graberde draufgelegt.
Der koreanische EXHUMA ist kein Film für Asia-Anfänger. Wer nicht mit der asiatischen Mentalität, der Nähe zum Spirituellen, mit der Geschichte und mit den für uns höchst ungewöhnlichen Traditionen und Ritualen vertraut ist oder zumindest um deren Bedeutung weiß, könnte sich schwer tun, den Film ernst zu nehmen. Denn sowohl die Figuren als auch der Film gehen hier wirklich in die Vollen, zelebrieren ausgedehnte surreal anmutende Exhumierungs- und Exorzismus-Rituale und begegnen den übernatürlichen Phänomenen und Erscheinungen mit einer verblüffenden Selbstverständlichkeit und Logik.
Doch das hier ist kein koreanischer GHOSTBUSTERS. Die Bedrohung ist sehr real und bisweilen auch grausam. Spannend oder gruselig ist EXHUMA leider kaum – dafür ist die Atmosphäre viel zu geschäftig, sind die Protagonisten sind ständig in Aktion und statt atmosphärischem Spuk gibt es etwas zu viel Feuerzauber. Gut gemacht ist der Film jedoch auf jeden Fall – und er bietet interessante Einblicke in eine wirklich ganz andere Welt.