Review

"DRUGS AND THE NERVOUS SYSTEM" zählt zu einer Reihe vermeintlicher Drogen-Äufklärungsfilme bzw. einer Antidrogenkampagne entsprungenen, teils präventiver Natur, teils Propaganda ("Narcotic" (1931), "Marihuana" (1935)), die aufgrund ihres immensen Alters sowohl was Machart, als auch Aufklärungsgehalt mächtig ins Wanken kommen.

Spätestens seit "Fear and Loathing in Las Vegas" und "Die Finstere Bedrohung der Betäubungsmittel" (auch "The Deadly Narcotic") dürfte die Problematik solch vermeintlich-konservativer und veralteten Anti-Drogenkampagnen ("Reefer Madness") allgemein bekannt sein. "DRUGS AND THE NERVOUS SYSTEM" kommt dabei noch verhältnismäßig verhalten daher, auch wenn einige Visualisierungen/Animationen neurologischen Ursprungs schon etwas in die Jahre gekommen sind und das Schauen manchmal etwas anstrengend machen.

NARCOTICS & DRUG ABUSE war schon immer ein großes Problem in den Vereinigten Staaten. Spätestens seit Trump aufgrund der neusten Opiumkrise den Notstand ausrufen ließ, wo sich Heranwachsende mithilfe ultrapotenter Schmerzmittel aus der Veterinärmedizin irgendwo ins Nirwana beamen (Fentanyl, Etorphin ...), im konventionellen Massenverständnis zugrunde- oder hinrichten, die normalerweise der Betäubung großer oder ausgewachsener Wildtiere dienen (Hirsche, Elefanten oder Pferde = Ketamin), und damit Menschen nicht nur vom Hocker, sondern im wahrsten Sinne des Wortes umhauen. Todeszahlen sollen Statistiken zufolge schon in die Hunderttausende gehen.

Die Opiumkrise überschwemmt immer noch Amerika. Ebenso viel Schund und Mumpitz kusiert in den Massenmedien. Das bezieht sich sowohl auf Presse als auch den staatlichen Apparat an sich. Man darf halt nicht alles glauben was in der Zeitung steht ...


"DRUGS AND THE NERVOUS SYSTEM" erklärt unter neurologischen Bedingungen was so im Körper und im Gehirn passiert wenn man Stimulanzien dem Körper zuführt, sehr schön erklärt am Beispiel Aspirin® (s.a. die arte-Mini Serie "Gehirn unter Drogen").

"DRUGS AND THE NERVOUS SYSTEM" bleibt dabei einigermaßen sachlich und informativ, aber eben auch schon einwenig veraltet. Visualisierte Heroin-Trips und der Hinweis auf deren verherrende Nebenwirkungen fruchten dabei noch ganz gut. Begrenzt abschreckend, aber zumindest von nachhaltiger Wirkung.


DIE POLITIK DER EKSTASE

Kein psychedelischer Reiseführer, durch seine ekstatische, teils monotone Erzählweise anregend, wie durch seine bizarren Animationen teils unfreiwillig komisch, aber zumindest der Versuch von Präventionsarbeit (s. auch "Thank You For Smoking").

Für "Something Weird" zu aufgeklärt, wirkt "DRUGS AND THE NERVOUS SYSTEM" durch seinen 1950er Jahre-TV-Look wie ein billiger Werbespot von Anno Dazumal, in schlichter Hausfrauen-Optik, aus Wirtschaftswunder-Zeiten. Ohne Potential, aber mit viel aus den 1960er Jahren noch übrig gebliebenen verspielten Charme. Wenn uns Kinder über den Gebrauch von Acid, Meskalin und DMT aufklären mag das im Hippie- Verständnis noch nachvollziehbar sein ("Following Sean"), im konservativ-christlichen Kontext jedoch als frag-, vor allem aber unglaubwürdig gelten.


In diesem Sinne ...

Details
Ähnliche Filme