„13th Floor“ kam nur halbwegs zu Ruhm und Ehren, weil Roland Emmerichs „Centropolis“ den Film produziert hatte, ansonsten ist wahrhaftig nichts Außergewöhnliches an diesem SF-Beitrag, außer daß es eine weitere Verfilmung der SF-Novelle „Simulacron 3“ ist, die bereits vom seligen R.W.Fassbinder anno 1973 als TV-Zweiteiler unter dem Titel „Welt am Draht“ in Szene gesetzt wurde.
Im Zuge der Welle rund um andere „Realitäten“ und deren Wahrnehmung bietet auch dieser Film die üblichen Zutaten einer fingierten Matrix-Realität und der Bewußtwerdung derselben.
Hier ist es nun die Welt des Los Angeles von 1937, in der der Erschaffer plötzlich ganz neuer Wahrheiten offenbar wird, um dann in der Realität ermordet zu werden.
Man muß Fassbinders Film nicht kennen, um den Clou zu erahnen, der sich im Laufe des Films da natürlich noch anschließt, allerdings erweist sich Regisseur Josef Rusnak nicht gerade als inspirierter Filmemacher, der solche Wendungen möglichst spannungs- und überraschungsintensiv platzieren kann. Die böse Wahrheit kommt hier so fade und bereits lange erwartet auf den Zuschauer zu, daß man sich wundert, den Film überhaupt im Kino ausgewertet zu sehen.
Weiterhin zur gepflegten DVD-Waren-Routine tragen auch die Darsteller bei: Craig Bierko ist nicht gerade das Gesicht, an das man sich zwei Tage später noch erinnern kann und legt eigentlich permanent ein überraschtes Stieren an den Tag, Gretchen Mol kann in ihrem Mäusepart auch nicht glänzen und Armin Mueller-Stahl hat immer nur ein paar Kurzauftritte zu versieren.
Darüber hinaus bleiben auch noch einige Logiklöcher wie die Frage, warum, wenn ein Übernommener auf einer Ebene stirbt, dessen übernommene Identität dann eine Ebene höher wandert.
Tricks gibt’s kaum zu bewundern, die Simulationen sind erfreulich (das meiste Geld ging bestimmt für das 37er-L.A. drauf), jedoch sind die Simulationsmaschine und der Prozeß des Downloadens biederster Standard. Die Macher sind um düsteren Look a la „Dark City“ bemüht, aber es fehlt deutlich an allen Enden an einer persönlichen Handschrift.
Man kann zwar mit dem Film nicht viel falsch machen, aber wahre Aufregung ist hier kaum zu finden. Ein netter Film für einen Abend zu zweit, wenn es denn man (softe) SF sein soll, aber wenig mehr. (5/10)