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Ist die Welt in der wir leben wirklich echt? Oder leben wir in einem Universum das nicht viel mehr ist, als ein Computerprogramm? Bei diesen Fragen muss sicherlich jeder geneigter Filmfreak sofort an "Matrix" denken, dem Film der diese Fragen erst herauf beschworen hat. Aber nicht nur dieser Streifen befasst sich damit, auch der von Roland Emmerich inszenierte "The 13th Floor" hat damit zu tun. Zwar auf eine vollkommen andere, aber nicht minder interessante, Art und Weise.

"The 13th Floor" ist ein vielschichtiger, spannender Sci-Fi-Thriller mit Versatzstücken eines "Film Noir-Krimis". Eine interessante und gut durchdachte Story, gespickt mit gut gesetzten Wendungen und vielen mysteriösen Vorkommnissen, die vor allem in den ersten 70 Minuten vollauf überzeugen kann. Zwar gibt es auch hier die üblichen Logik-Lücken zu bemängeln, doch im Großen und Ganzen hat man sich hier alle Mühe gegeben, um vom Zuschauer die volle Konzentration zu erhalten, da er sonst einiges verpassen könnte.

Dazu kommt eine Inszenierung, die ebenfalls auf hohem Niveau ist. Die eingesetzten, teils subherben, Farbfilter, vor allem beim New York der Vergangenheit, funktionieren prächtig und können für eine tolle Atmosphäre sorgen. Dazu eine passende Sounduntermahlung, nette Spezial Effekte, prächtige Kostüme und eine wundervolle Ausstattung der Locations. Alles wurde mit viel Liebe zum Detail umgesetzt.

Schade nur, dass die ganze Geschichte dann in einem Finale enden muss, was dem Vorangegangenen in keinster Weise gerecht wird und wieder einmal typisch Hollywood ist. Auf einmal wird aus dem durchaus gelungenen SciFi-Noir-Krimi ein 08/15-Streifen, dem plötzlich all seine großartigen Ideen abhanden gekommen zu sein scheinen. Zudem wirkt der Schluss abgehackt und aufgesetzt und läßt den Zuschauer in keinster Weise mit einem befriedigenden Gefühl zurück.

Und auch ein paar Längen müssen (nicht nur im Finale) angeprangert werden. Ab und an wird man doch etwas auf die Folter gespannt, da manch Dialog nicht enden will und einem manch gesprochener Satz eher überflüssig vorkommt, so das die Konzentration doch schwinden kann. Aber glücklicherweise ist das eher selten der Fall.

Was die Schauspieler angeht ist dafür wieder alles im grünen Bereich. Vor allem der Hollywood-Import aus Deutschland, Armin Müller Stahl, ist wieder einmal absolut brillant und spielt wirklich all seine Kollegen mühelos an die Wand. Aber auch Gretchen Mol und Craig Bierko sind nicht zu verachten.

Fazit: Spannender, interessanter und sehr ideenreicher Sci-Fi-Krimi im Film Noir-Stil, der durch seine gekonnte Inszenierung und der größtenteils wirklich gelungenen Story für gute Unterhaltung sorgen kann. Währen da nicht das haarsträubende Ende und ein paar überflüssige Längen gewesen, vielleicht wäre dann sogar die Möglichkeit zum Meisterwerk offen gewesen. So bleibt es dann aber doch "nur" bei einem "guten" Film, den man aber trotzdem nicht so schnell vergessen wird!

Wertung: 7/10

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