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Als Regieneuling arbeitet man nicht einfach mal so nebenher mit einem Hauptdarsteller wie Russell Crowe zusammen, der für seinen nicht immer leichten Umgang an Sets bekannt ist. Doch der Australier Adam Cooper schien recht gut mit seinem Landsmann zurecht gekommen zu sein, wie die ordentliche Präsenz des Mimen untermauert.

Alzheimer und ein damit einhergehender Gedächtnisverlust machen dem ehemaligen Ermittler Roy Freeman (Crowe) zu schaffen, obgleich er sich einer neuartigen Therapie unterzieht. An einen Mordfall vor zehn Jahren, als der Uni-Professor Wieder (Martin Csokas) umgebracht wurde, wonach nun ein vermeintlich Unschuldiger (Pacharao Mzembe) hingerichtet werden soll, erinnert er sich kaum noch. Er kontaktiert seinen ehemaligen Partner (Tommy Flanagan) und befragt einige Zeugen, die seine eigenen Erinnerungen an den Fall auffrischen…

Wenn unzählige Zettel in der eigenen Wohnung eine Orientierung bieten sollen, wird der Hintergrund des Protagonisten sogleich klar und leider ist es bislang nur Wunschdenken, das zunehmende Vergessen durch therapeutische Ansätze gar zu beenden. Immerhin funktioniert das Kurzzeitgedächtnis von Roy ganz ordentlich, denn ansonsten wären Ermittlungen dieser Form nur konsequent unsinnig. Viel erfährt man über den pensionierten Agent zunächst nicht, außer den spärlichen Hintergründen eines Unfalls und der nebulösen Funktion seiner Frau, die offensichtlich nicht mehr zugegen ist.

Es folgt die übliche Polizeiarbeit im Zuge von Zeugenbefragungen, was mithilfe zahlreicher Flashbacks weitgehend interessant und anschaulich gestaltet wurde, da man sich, wie Roy selbst, erst einmal mit dem Fall und der Konstellation der Figuren vertraut machen muss.
Zwar bleibt der Kreis der Verdächtigen überschaubar, doch Widersprüche führen zu neuen Hinweisen, eventuellen Motiven und falschen Alibis. Mittendrin ein überaus ruhiger, fast schon in sich gekehrter Ermittler, der gleichzeitig gegen die eigenen Erinnerungslücken ankämpft.

Insofern bezieht sich der Titel der schlafenden Hunde, die zuweilen besser nicht geweckt werden, im Verlauf auf mehrere Personen. Dabei hängt ein Hauch vom Film noir ebenso in der Luft wie eine angenehm zeitlose Atmosphäre, unterstützt von einem gut angeglichenem Score und einer soliden und gleichermaßen unauffälligen Kamera.
Besonders Crowe liefert einen recht nuanciert auftretenden Ermittler ab, aber auch Flanagan überzeugt als ehemaliger Kumpel und Partner. Etwas schwächer performt Karen Gillan in einer Nebenrolle und auch Csokas ist in der Rolle als latent süffisanter Professor zuweilen etwas drüber.

Regieneuling Adam Cooper liefert eine vertraute Geschichte über einen ungeklärten Mord, der fast ohne jegliche Action recht dialoglastig ausfällt und entsprechend auf seine Mimen setzt. Aufgrund zahlreicher Rückblenden und einem guten Timing gestaltet sich die Aufarbeitung nie langweilig, eine allzu große Offenbarung sollte man trotz eines finalen Twists jedoch nicht erwarten.
6,5 von 10

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